Abbey Road markiert die vorletzte offizielle Studioveröffentlichung der Beatles, entsteht allerdings unter widrigen Umständen. Die „Fab Four“ können sich nicht mehr riechen, ein letztes Mal raufen sie sich zusammen. Wir haben fünf Wahrheiten über die Platte mit einem der ikonischsten Cover aller Zeiten zusammengetragen.
Hier könnt ihr euch Abbey Road anhören:
1. Die Aufnahmesessions waren die letzten, an denen alle vier Beatles teilgenommen haben.
Bei Let It Be handelt es sich zwar um das letzte veröffentlichte Studioalbum der Beatles. Die Aufnahmen dafür haben die „Fab Four“ allerdings schon fast abgeschlossen, bevor sie die Arbeit an Abbey Road aufnehmen. Schon zu jener Zeit gestaltet sich das Miteinander schwierig. Die letzten Sessions für Let It Be finden getrennt voneinander statt, für Abbey Road halten sich John, Paul, George und Ringo zum letzten Mal gemeinsam im Studio auf. Anschließend endet die kurze, aber deshalb nicht weniger legendäre Geschichte der Beatles.
2. George Martin musste überredet werden, das Album zu produzieren.
Nach den alles andere als entspannten Sessions zum weißen Album und zu Let It Be hat der langjährige Beatles-Produzent George Martin eigentlich gar keine Lust mehr auf seine Schützlinge. Er kann nicht nachvollziehen, dass die vier Musiker nach den schlechten Erfahrungen mit den vorherigen Platten tatsächlich noch ein Album aufnehmen möchten. Paul McCartney kann ihn schließlich überzeugen, allerdings nur unter der Bedingung, dass George Martin die komplette Kontrolle über das Studio erhält, genau wie früher. Später soll Martin Abbey Road als „fröhliches Album“ bezeichnen — weil jeder schon während der Aufnahmen weiß, dass es das letzte bleiben wird.
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3. Auch Yoko Ono nimmt an den Aufnahmesessions zu Abbey Road teil — in einem Krankenbett.
Immer wieder wird Yoko Ono als Trennungsgrund genannt, wenn es um die Auflösung der Beatles geht. Tatsächlich sorgt vor allem eine geschäftliche Differenz dafür, dass die Geschichte der „Fab Four“ endet. Nichtsdestotrotz sorgt die Beziehung von Ono und John Lennon für Spannungen innerhalb der Gruppe. So auch bei den Aufnahmesessions zu Abbey Road. Etwa während der Hälfte des Prozesses geraten Lennon und Ono in einen Autounfall. Ono bekommt Bettruhe verschrieben, trotzdem möchte Lennon seine Partnerin bei sich haben — und lässt im Studio ein Krankenbett für seine Herzensdame aufstellen, damit sie die Entstehung des Albums von dort aus mitbekommt.
4. Das ikonische Albumcover von Abbey Road entstand aus Faulheit.
Der Arbeitstitel für Abbey Road lautet „Everest“, eine Anspielung auf die Zigarettenmarke von Toningenieur Geoff Emerick. Das Fotoshooting zum Cover soll diesem Titel entsprechend am Mount Everest stattfinden, doch keiner der Musiker hat Lust, die weite Reise dorthin auf sich zu nehmen. Stattdessen schlägt McCartney vor, die Platte nach dem Straßennamen zu benennen, in dem sich das legendäre Studio der EMI befindet. Die Wahl des Motivs für das Cover fällt dadurch ungleich leichter aus: Die vier Musiker laufen kurzerhand über den Zebrastreifen vor der Haustür und schaffen innerhalb von 30 Minuten eines der ikonischsten Artworks aller Zeiten .
5. Her Majesty wurde aus Versehen zu einem Hidden Track.
Als die Beatles einen rohen Mix der zweiten Seite von Abbey Road zusammenstellen, befindet sich Her Majesty zunächst zwischen den Songs Mean Mr. Mustard und Polythen Pam. McCartney gefällt diese Position allerdings nicht und er lässt das Stück herausschneiden. Dass daraus später ein Hidden Track wird, liegt an Toningenieur John Kurlander, dem im Vorfeld eingebläut wurde, niemals eine Aufnahme zu entsorgen. Also platziert er das Lied etwa 20 Sekunden nach dem Ende von The End. Als McCartney das zufällig hört, gefällt ihm die neue Zusammenstellung.