Missy Elliott, Lil’ Kim, Queen Latifah, Lauryn Hill, Nicki Minaj: Die Fußstapfen der weiblichen US-Rap-Royalty sind groß. Doch das Genre steht alles andere als still, und Social Media bringt stets neue Entdeckungen hervor. Eine frische Riege an Künstlerinnen ist dabei, Hip-Hop neu zu definieren – wir stellen die zehn spannendsten Artists vor.
1. Cardi B
Die New Yorkerin ist längst kein Geheimtipp mehr – vielmehr zählt Cardi B, geboren am 11. Oktober 1992 als Belcalis Marlenis Almánzar, zu den einflussreichsten und erfolgreichsten Rapperinnen der Gegenwart. Ihre Geschichte beginnt in der Bronx, wo sich die junge Frau unter anderem als Stripperin durchschlägt. Bekanntheit erlangt sie vor allem durch ihre unverwechselbare, humorvolle Art; zunächst auf Social Media, dann im Reality-TV-Format Love & Hip Hop: New York.
Musikalisch startet sie ab 2017 mit Bodak Yellow durch, es folgen Tracks wie I Like It mit Bad Bunny und J Balvin, Finesse mit Bruno Mars oder WAP mit Megan Thee Stallion. Ihr Debütalbum Invasion Of Privacy erhält Vierfach-Platin, und Cardi übertrifft gar Beyoncés Rekord als Frau mit den meisten gleichzeitigen Songs in den Billboard Top 100. Ist da noch Luft nach oben? Für Almánzar schon: Das lang ersehnte zweite Album soll noch 2024 erscheinen.
2. Megan Thee Stallion
Megan Jovon Ruth Pete, besser bekannt als Megan Thee Stallion, ist gekommen, um zu bleiben. Am 15. Februar 1995 erblickt Megan in Texas das Licht der Welt und bekommt das Rap-Gen ganz offenbar von Mutter Holly-Wood in die Wiege gelegt. Auf Instagram & Co. postet sie ab 2013 regelmäßig ihre Freestyles. Besonders viel Aufmerksamkeit erhalten die Cyphers, in denen sie ihrem Frust über männliche Kollegen Luft macht.
Der Erfolg kommt jedoch mit Songs, die Selbstbewusstsein und Femininität zentrieren: Hot Girl Summer (2019) und Savage (2020), in dessen Remix sich sogar Queen Bey die Ehre gibt. Dafür gibt es 2020 gleich ein paar Grammys und die Ernennung zu einer der 100 einflussreichsten Menschen durch das TIME-Magazin. Selbiges produziert derzeit eine Dokumentation über den Aufstieg der Chefin aller „hot girls“.
3. Doja Cat
Ähnlich im Mainstream angekommen wie ihre Vorgängerinnen: Doja Cat. Geboren wird sie als Amalaratna Zandile Dlamini am 21. Oktober 1995 in Los Angeles. Ihre Karriere beginnt mit Songs wie Mooo!, die wohl eher als Meme denn als lyrisches Meisterwerk durchgehen. Ihr Talent setzt sich jedoch durch, und mit Juicy (im Remix mit Tyga) gelingt der Durchbruch auch mit ernstzunehmenden Tracks.
Dojas Faible für unergründlichen Humor bleibt und bringt einige Kontroversen mit sich. Auch ihr drittes Album Scarlet sorgt mit blutigem Artwork und dämonischen Themen für Stirnrunzeln auf dem US-Markt. Künstlerisch jedoch scheint Doja nun bei sich angekommen und findet die Vorgängerplatten Hot Pink und Planet Her heute zu kommerziell.
4. Ice Spice
Trotz ihrer verhältnismäßig jungen Karriere hat Ice Spice jede Menge Wiedererkennungswert – was nicht zuletzt an ihrer einprägsamen roten Haarpracht liegen dürfte. Cardis Bronx-Nachbarin wurde am 1. Januar 2000 als Isis Naija Gaston geboren und ist damit ein waschechtes Produkt der Jahrtausendwende. Ihr passend betiteltes Debütalbum Y2K! erschien 2024 nach dem Erfolg ihrer EP Like... ? und Songs wie Boy’s A Liar Pt. 2 mit PinkPantheress oder ihrem Feature auf Karma von Taylor Swift.
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5. Doechii
Unabhängig und in Eigenregie liefert Doechii melodiösen Rap mit viel Persönlichkeit. Jaylah Ji'mya Hickmon kommt 1998 in Florida auf die Welt und widmet ihre Stimme zunächst dem Chorgesang, den sie bis heute häufig in ihr Werk einfließen lässt. Virale Hits wie Yucky Blucky Fruitcake und Persuasive sorgen ab 2020 für erste Reichweite, es folgen die Mixtapes Coven Music Session, Vol. 1, Oh The Places You’ll Go und Alligator Bites Never Heal. Der bisher massentauglichste Moment? Ihr Feature auf Katy Perrys I’m His, He’s Mine.
6. JT
Auch mit JT machte Doechii schon gemeinsame Sache, nämlich auf Alter Ego. Jatavia Shakara Johnson kennt man sonst eher aus der Zusammenarbeit mit Yung Miami, mit der sie unter dem Namen City Girls die Trap-Szene von Miami aufmischte. Seit einem Gefängnisaufenthalt und ersten Solo-Gehversuchen trifft man Johnson unter eigenem Namen an, jedoch selten allein: Bekannt ist ihr Track Ex For A Reason mit Summer Walker sowie die Nummer Okay mit Jeezy.
7. Coi Leray
Szeneliebling Coi Leray Collins hat von Papa Raymond Scott aka Benzino jede Menge gute Kontakte geerbt. 1997 geboren, gehört ein Gastbeitrag auf dem Soundtrack von Spider-Man: Into The Spider-Verse zu ihren ersten musikalischen Gehversuchen. Mittlerweile konnte sich die junge Frau jedoch vom Ruf eines „nepo baby“ freischwimmen und überzeugt mit Songs wie No More Parties, Blick Blick mit Nicki Minaj oder dem Ohrwurm Players.
8. GloRilla
Wenn der Name Gloria Hallelujah Woods kein göttliches Talent verheißt, wissen wir auch nicht. 1999 in Memphis, Tennessee geboren, lässt GloRilla den Südstaaten-Dialekt stets in ihre Raps einfließen. Die dem Subgenre Crunk zugehörigen Tracks wie TGIF bescheren ihr bisher Features mit Cardi B (Tomorrow 2) und Megan Thee Stallion (Wanna Be).
9. Latto
Alyssa Michelle Stephens wurde am 22. Dezember 1998 in Georgia geboren. Zunächst versucht sich die angehende Rapperin 2016 im Reality-TV, lehnt den ihr angetragenen ersten Preis eines Plattenvertrags mit Jermaine Dupri jedoch ab. Das sollte sich als gute Wahl erweisen: Als unabhängige Künstlerin gelingen ihr Erfolge wie Bitch From Da Souf, Muwop mit Gucci Mane oder das eingängige Big Energy, das Mariah-Carey-Fans bekannt vorkommen dürfte.
10. Saweetie
Von Saweetie hat man vor allem dann gehört, wenn man viel Zeit auf Instagram und TikTok verbringt. Dort begegnet man den viralen Auszügen aus ihren Hits nämlich häufig. Der Kalifornierin Diamonté Quiava Valentin Harper, geboren 1993, gelang unter anderem mit Icy Grl, Tap In, und Best Friend mit Doja Cat der Sprung in die Charts.