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Foto: Universal Music

Rapper ohne Grenzen: Quavo und seine Features 2024

Die Liste mit Quavos Features ist lang. Seit Beginn seiner Karriere zeigte sich der Künstler immer wieder als Bindeglied auf verschiedenen Hip-Hop-Alben und -Songs. Besonders 2024 mischte er jedoch die Musiklandschaft ordentlich auf – etwa mit Lana Del Rey oder Lenny Kravitz, und nicht zuletzt zusammen mit Teddy Swims und Luke Bryan auf der neuen Single Georgia Ways. Warum wollen alle ein Feature mit Quavo?

Wie alles begann

Vor elf Jahren rappt Quavo, der 1991 als Quavious Keyate Marshall in Georgia geboren wurde, in einem klassisch-protzigen frühen 2010er Hip-Hop-Video zu Versace. Dabei steckt er von Kopf bis Fuß in der Kleidung des italienischen Modehauses. An seiner Seite sind sein Neffe Takeoff und sein Cousin Offset, mit denen er 2008 die Hip-Hop-Gruppe Migos gegründet hat. Das Video glänzt mit Goldschmuck, tanzenden Models und einem umherstreifenden Jaguar und erreicht fast 40 Millionen Klicks auf YouTube. Versace bildet zusammen mit Migos den musikalischen Durchbruch des Rappers.

2017 veröffentlicht Quavo als Soloartist sein erstes Feature und den Soundtrack-Beitrag Go Off zum Film Fast & Furious 8, zusammen mit Lil Uzi Vert und Travis Scott. Kurz darauf folgt sein Remix des Hits Congratulations von Post Malone. Von da an zeigt sich der Künstler hauptsächlich im Hip-Hop-Repertoire, mit unzähligen großen Namen wie Nicki Minaj, Kanye West, Chance The Rapper und Jack Harlow an seiner Seite. Doch 2024 birgt ganz neue musikalische Überraschungen.

Irgendwo zwischen Pop, Rock, Indie und Country

Zwölf Jahre ist es her, dass A$AP Rocky Lana Del Reys Geliebten im Video zu National Anthem spielte. 2017 ertastet sie erstmals musikalisch zusammen mit ihm und Playboy Carti auf ihrem Album Lust For Life das Hip-Hop-Universum. Bei den Veröffentlichungen danach bleibt es hauptsächlich beim melancholischen Americana-Sound, den wir von der Künstlerin kennen – bis sie relativ überraschend im Sommer 2024 zusammen mit Quavo den Sommerhit Tough veröffentlicht. Im Video, in dem sonst wie so oft bei Lana Del Rey weiße Männer mittleren Alters mit grauen langen Haaren auf Harleys durch die amerikanische Wüste glühen, fährt Quavo einen mattschwarzen Hummer, mit einem Joint zwischen den Lippen und einem weißen Tanktop, vorbei an grünen Wäldern und Wiesen. Es ist eine seltsame Mischung aus südstaatlichem Flair und Hip-Hop, die sich auf irgendeine Art und Weise wie zwei Puzzleteile fügen.

Kurz darauf folgt ein weiteres überraschendes Feature-Debüt: Quavo und Lenny Kravitz. Mit der Single Fly nehmen sie sich dem Klassiker Fly Away aus dem Jahr 1998 an und katapultieren ihn irgendwo zwischen Rock und Trap ins Jahr 2024. Quavo rappt: „Flyest in the room, who flyer than you?“ Neben dem Rap-Part gibt es auch neue Vocals von Kravitz, für die sich der Musiker erneut ins Studio begab.

Nach Retro-Pop und Rock findet auch The Kid LAROI noch Platz in Quavos Feature-Repertoire. Im November veröffentlichen sie zusammen die Single Slow It Down. Während sich auf dem 2023 erschienenen Album des Popkünstlers mit R’n’B-Einflüssen, The First Time, auch einige Rap-Künstler wie Central Cee und Future wiederfanden, reinterpretiert Slow It Down Juvenils Single Slow Down und erinnert damit ein wenig an die Old-School-R’n’B-Ära der 2000er – im positivsten Sinne.

Was fehlt nun noch? Country! Um das Jahr 2024 gebührend abzurunden, erscheint am 6. Dezember ein weiteres gemeinsames Feature mit dem Popkünstler Teddy Swims und Country-Star Luke Bryan. Georgia Ways ist eine Ode an den Heimatstaat des Trios und enthält viele Referenzen, die wohl nur Einheimische entschlüsseln können. Der Song beginnt mit einem tonangebenden Intro: „That’s just how I was raised / Stuck in my Georgia ways“. Daraufhin vereint die Single gleich drei Musikwelten: lyrisch und musikalisch den Country-Style von Luke Bryan, Teddy Swims’ Soul und natürlich Quavos Trap. Damit ist Georgia Ways vielleicht der letzte Gang oder das Dessert auf Quavos Feature-Speisekarte für dieses Jahr.

Quavo schafft es, sich in verschiedensten Genres Platz einzuräumen, ohne sich zu viel dabei rauszunehmen. Oder wie der Künstler selbst in einem Interview einst sagte: „I’m not here to clash with nobody. I’m here to make music and make people happy.“ Er eröffnete dieses Jahr ein ganz neues Spektrum an Möglichkeiten im Universum der Features. Es macht hungrig auf das nächste Jahr: Was erwartet uns 2025?

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