Die Montreux Sessions: Gibt es Songs von Queen und David Bowie, die nie veröffentlicht wurden?
platten14.07.17
Es gibt wahrscheinlich niemanden hier auf dieser Website, die oder der sich noch nie zu Queens und David Bowies unglaublichen Hit Under Pressure in Ekstase getanzt hat - oder zumindest gnadenlos dieser Vorstellung erlegen ist. Und für alle, die grade auf dem Schlauch stehen: Under Pressure war der auch der Soundtrack zum groß umjubelten Minions Film. Ja genau der Song mit der coolen Bass-Line am Anfang! Gut, dann haben wir ja nun alle den gleichen Kenntnisstand.
Abgesehen davon, dass dieses erste - und vermeintlich einzige - Feature zwischen den beiden Musik Giganten auf dem Expressway an die Spitze der Charts und in die Herzen von Musik-Fans gelangte, hätte man sich natürlich die Frage stellen können, warum aus den damaligen Studio-Sessions nur dieser eine Song herauskam. Aber gut, Under Pressure wurde vor über drei Jahrzehnten veröffentlicht und irgendwie ist die Frage nach weiteren Songs, die Queen und David Bowie zusammen aufgenommen haben, in den Hintergrund gerutscht. Bis jetzt!
Der Mann, der grade erst im Interview mit dem britischen Guardian den Staub wieder aufwirbelte und für diese doch sehr reizvolle Vorstellung sorgte, heißt Peter Hince, der Anfang der Achtziger der Chef von Queens Roadie Crew war. Und, richtig geraten, er war mit beiden Künstlern im Studio als Under Pressure entstand - inklusive einer ganzen Menge Materials, das anscheinend nie das Licht der Welt erblickte: „Damals haben sie einige originale Songs gespielt, die sie selbst geschrieben haben, aber auch Covers. Sie haben halt einfach zusammen gejammt und das alles ist aufgezeichnet worden - All The Young Dudes oder All The Way From Memphis und viele andere Rock-Klassiker“. Die Bombe über die mysteriösen Songs platzte in Form eines Gesprächs mit dem Popmusik Historiker Neil Cossar, dessen neues Buch über David Bowie am 21. Juli erscheint. Cossar traf sich im Rahmen der Recherche mit Peter Hince zum geselligen Informationsaustausch, als der Ex-Roadie von seinen Erinnerungen erzählte.
Es stünde außer Frage, dass diese Aufnahmen existieren würden. Bei den Tracks handle es sich teilweise um richtige, vollwertige Rocksongs, die Freddie und David zusammen gesungen hätten. Das sei zwar alles noch Rohmaterial aber - ey, wir reden hier von David Bowie und Queen! Die beiden könnten ihre Songs auf einem Fisher Price Recorder aufnehmen und wir würden trotzdem Gänsehaut bekommen! Also halten wir uns nicht mit Details auf und stellen die Sache mit dem ausgefeilten Mastering mal ganz hinten an.
Während sich die Managements von Queen und David Bowie noch mit Kommentaren zu diesen Neuigkeiten vollkommen bedeckt halten, erinnern wir uns an eine Aussage von Brian May, der am Rande einer Promotion Tour für sein neues Buch Queen in 3D in einem Interview mit Mojo ein Kommentar fallen ließ, das nun eine weitaus größere Tragweite zu haben scheint, als zuerst angenommen. Er sagte, Bowie und Mercury hätten sich im Studio ein bisschen in die Haare gekriegt, aber so sei das nunmal bei kreativer Arbeit. Funken seinen geflogen und deshalb sei Under Pressure auch so großartig geworden. Dann fügte er hinzu: „Nicht alles, was wir in diesen Sessions gemacht haben, ist jemals ans Licht gekommen. Ein interessanter Gedanke“.
Roger Taylor, der Drummer von Queen, ist seit jeher großer David Bowie Fan gewesen und war treibende Kraft, die beiden Superstars zusammen in eine Aufnahme-Kabine zu bekommen. So traf es sich ganz gut, dass Bowie, der grade aus seinem kreativen Nest in Berlin Schöneberg ins malerische Vevey in der Schweiz gezogen war, tatsächlich nur wenige Kilometer entfernt von Queens Mountain Studios in Montreux residierte. Dort, in diesem kleinen Städtchen am südlichen Ende der Schweiz wurde es also geboren, das Gerücht, über das wir uns nun die Münder zerreißen.
„Da gab es auf jeden Fall eine gegenseitige Bewunderung“ erinnert sich Peter Hince an den Moment, als der Ziggy Stardust Star im Studio von Queen eintraf. „Sie haben einfach angefangen, verschiedene Dinge auszuprobieren. Cover Versionen und einige ihrer eigenen Sachen … Am nächsten Tag haben sie dann weiter gemacht und das aufgenommen, was letztlich Under Pressure werden sollte“ Aber das war nicht der einzige Song, der 1981 auf der Bandmaschine landete. Das Material ginge über das hinaus, was wir von der Hot Space Platte kennen. Hince fügt hinzu: „Ich war mit im Studio. Es war alles sehr spontan. Einer dieser typischen Rock’n’Roll Momente eben. Sie haben herumgealbert und gegenseitig ihre Songs gecovert. Natürlich wurden da auch andere Tracks mit Queen und Bowie aufgenommen, bei denen Freddie gesungen hat und die nie veröffentlicht worden sind. Alles ziemlich roh, aber definitiv total originell. Sie waren einfach unglaublich spontane, gute Musiker … Ich kann kategorisch sagen, dass da noch vollständige Tracks waren, keine gemixten Tracks, aber voll ausgeformte Songs. Gehört das nun in den Besitz von David Bowie oder zu Queen? Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum diese Songs nie an die Öffentlichkeit gekommen sind“.
Tatsächlich, viele Fragen und Mutmaßungen und ohne Zweifel einiges, das wir nie ganz sicher erfahren werden. Und um ganz ehrlich zu sein, müssen wir das auch nicht. Denn eines der schönsten Sachen ist wahrscheinlich genau dieser Mythos, der sich um diese unglaublichen Musiker spannt.
Hört euch hier das Queen Album Hot Space an und lest weiter:
Abgesehen davon, dass dieses erste - und vermeintlich einzige - Feature zwischen den beiden Musik Giganten auf dem Expressway an die Spitze der Charts und in die Herzen von Musik-Fans gelangte, hätte man sich natürlich die Frage stellen können, warum aus den damaligen Studio-Sessions nur dieser eine Song herauskam. Aber gut, Under Pressure wurde vor über drei Jahrzehnten veröffentlicht und irgendwie ist die Frage nach weiteren Songs, die Queen und David Bowie zusammen aufgenommen haben, in den Hintergrund gerutscht. Bis jetzt!
Der Mann, der grade erst im Interview mit dem britischen Guardian den Staub wieder aufwirbelte und für diese doch sehr reizvolle Vorstellung sorgte, heißt Peter Hince, der Anfang der Achtziger der Chef von Queens Roadie Crew war. Und, richtig geraten, er war mit beiden Künstlern im Studio als Under Pressure entstand - inklusive einer ganzen Menge Materials, das anscheinend nie das Licht der Welt erblickte: „Damals haben sie einige originale Songs gespielt, die sie selbst geschrieben haben, aber auch Covers. Sie haben halt einfach zusammen gejammt und das alles ist aufgezeichnet worden - All The Young Dudes oder All The Way From Memphis und viele andere Rock-Klassiker“. Die Bombe über die mysteriösen Songs platzte in Form eines Gesprächs mit dem Popmusik Historiker Neil Cossar, dessen neues Buch über David Bowie am 21. Juli erscheint. Cossar traf sich im Rahmen der Recherche mit Peter Hince zum geselligen Informationsaustausch, als der Ex-Roadie von seinen Erinnerungen erzählte.
Es stünde außer Frage, dass diese Aufnahmen existieren würden. Bei den Tracks handle es sich teilweise um richtige, vollwertige Rocksongs, die Freddie und David zusammen gesungen hätten. Das sei zwar alles noch Rohmaterial aber - ey, wir reden hier von David Bowie und Queen! Die beiden könnten ihre Songs auf einem Fisher Price Recorder aufnehmen und wir würden trotzdem Gänsehaut bekommen! Also halten wir uns nicht mit Details auf und stellen die Sache mit dem ausgefeilten Mastering mal ganz hinten an.
Während sich die Managements von Queen und David Bowie noch mit Kommentaren zu diesen Neuigkeiten vollkommen bedeckt halten, erinnern wir uns an eine Aussage von Brian May, der am Rande einer Promotion Tour für sein neues Buch Queen in 3D in einem Interview mit Mojo ein Kommentar fallen ließ, das nun eine weitaus größere Tragweite zu haben scheint, als zuerst angenommen. Er sagte, Bowie und Mercury hätten sich im Studio ein bisschen in die Haare gekriegt, aber so sei das nunmal bei kreativer Arbeit. Funken seinen geflogen und deshalb sei Under Pressure auch so großartig geworden. Dann fügte er hinzu: „Nicht alles, was wir in diesen Sessions gemacht haben, ist jemals ans Licht gekommen. Ein interessanter Gedanke“.
Roger Taylor, der Drummer von Queen, ist seit jeher großer David Bowie Fan gewesen und war treibende Kraft, die beiden Superstars zusammen in eine Aufnahme-Kabine zu bekommen. So traf es sich ganz gut, dass Bowie, der grade aus seinem kreativen Nest in Berlin Schöneberg ins malerische Vevey in der Schweiz gezogen war, tatsächlich nur wenige Kilometer entfernt von Queens Mountain Studios in Montreux residierte. Dort, in diesem kleinen Städtchen am südlichen Ende der Schweiz wurde es also geboren, das Gerücht, über das wir uns nun die Münder zerreißen.
„Da gab es auf jeden Fall eine gegenseitige Bewunderung“ erinnert sich Peter Hince an den Moment, als der Ziggy Stardust Star im Studio von Queen eintraf. „Sie haben einfach angefangen, verschiedene Dinge auszuprobieren. Cover Versionen und einige ihrer eigenen Sachen … Am nächsten Tag haben sie dann weiter gemacht und das aufgenommen, was letztlich Under Pressure werden sollte“ Aber das war nicht der einzige Song, der 1981 auf der Bandmaschine landete. Das Material ginge über das hinaus, was wir von der Hot Space Platte kennen. Hince fügt hinzu: „Ich war mit im Studio. Es war alles sehr spontan. Einer dieser typischen Rock’n’Roll Momente eben. Sie haben herumgealbert und gegenseitig ihre Songs gecovert. Natürlich wurden da auch andere Tracks mit Queen und Bowie aufgenommen, bei denen Freddie gesungen hat und die nie veröffentlicht worden sind. Alles ziemlich roh, aber definitiv total originell. Sie waren einfach unglaublich spontane, gute Musiker … Ich kann kategorisch sagen, dass da noch vollständige Tracks waren, keine gemixten Tracks, aber voll ausgeformte Songs. Gehört das nun in den Besitz von David Bowie oder zu Queen? Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum diese Songs nie an die Öffentlichkeit gekommen sind“.
Tatsächlich, viele Fragen und Mutmaßungen und ohne Zweifel einiges, das wir nie ganz sicher erfahren werden. Und um ganz ehrlich zu sein, müssen wir das auch nicht. Denn eines der schönsten Sachen ist wahrscheinlich genau dieser Mythos, der sich um diese unglaublichen Musiker spannt.