Mit Gregg Allman, Sänger, Organist und Gitarrist der Allman Brothers Band, verstarb am 27. Mai 2017 einer der Pioniere und Gallionsfiguren des Southern Rock. Sein achtes und finales Soloalbum, Southern Blood, welches er noch im Frühjahr letzten Jahres in neun Tagen eingespielt hatte und das nun am 08. September veröffentlicht wird, ist mehr als ein posthumes Abschiedsalbum: Southern Blood stellt die musikalischen Memoiren eines Ausnahmekünstlers dar, der den sumpfigen und warmherzigen Traditions-Sound des amerikanischen Südens bis zu seinem letzten Atemzug gelebt und verkörpert hat.
Dabei ist Gregg Allmans Geschichte, und die der Allman Brothers Band, eine Familiengeschichte, die bereits früh von einer erschütternden Tragödie geprägt wurde. Grade als die Karriere der Band Anfang der Siebziger mit dem heutigen Live-Album-Klassiker At Fillmore East den verdienten Aufschwung erfahren sollte, verunglückte Gründungsbruder und Gitarren-Genie Duane Allman am 29. Oktober 1971 bei einem Motorradunfall in Macon, Georgia tödlich. Der Verlust des nur ein Jahr älteren Bruders hat Gregg Allman, der die Allman Brothers Band seitdem mit einer Reihe von Musikern bis ins Jahr 2014 weitergeführt hatte, nie losgelassen.
Entsprechend ist Southern Blood nicht allein Gregg Allmans persönliche und intime Rückschau auf (s)ein Leben für den Rock’n’Roll – es ist ebenso letzte Ruhestätte für den auf dieser Platte ebenso präsenten Geist von Duane Allman. Davon zeugt schon die Wahl der Aufnahme-Lokalität: Zusammen mit Produzent Don Was (Bob Dylan, The Rolling Stones) und den Bühnen-erprobten Musikern der Gregg Allman Band wurde Southern Blood in den legendären FAME Studios in Muscle Shoals, Alabama eingespielt. Dem Ort, an dem Duane 1968 einst als Session-Gitarrist den Soul-Star Wilson Pickett davon überzeugte, eine Cover-Version des Beatles-Hits Hey Jude einzuspielen. Duanes langes, explosives und emotionales Gitarren-Solo zum Ende des Songs galt für eine Soul-Nummer zu jener Zeit als absolutes Novum – genauso wie es rockhistorisch heute als Geburtsstunde des Southern Rock-Sounds und erste Saat für die kurz darauf formierten Allman Brothers Band gewertet wird.
Southern Blood, das auch den Kreis zu Gregg Allmans ersten Albumalleingang Laid Back (1973) schließt, beginnt mit einer Ode an den Abschied. Auf My Only True Friend, eine Gemeinschaftskomposition von Gregg Allman und seinem Gitarristen Scott Sharrard, reflektiert der Sänger über Vergänglichkeit, aber auch den Fortbestand durch die Unsterblichkeit der Musik. Ein Song, der zugleich wie ein letzter gemeinsamer Austausch unter Brüdern anmutet.
Der Rest der für Southern Blood sorgfältig selektierten Songs sind Coverversionen von wichtigen Wegbegleitern und von Allman hochgeschätzten Songschreibern, darunter Bob Dylan, The Grateful Dead, Tim Buckley oder Jackson Browne, der mit Allman zusammen zum Finale seinen Song For Adam intoniert. „Die Songs erzählen in ihrer Reihenfolge Greggs Geschichte. Als Gregg sie auswählte, war er sich darüber bewusst, an welchem Punkt seines Lebensweges er bereits angekommen war“, beschreibt Allmans langjähriger Freund und Manager Michael Lehman die Dramaturgie des Albums. Mit Southern Blood schließt das letzte Kapitel einer der größten und bewegendsten Familiensagen des Southern Rock.
Hört euch hier das The Allman Brothers Band Album Brothers and Sisters an und lest weiter:
Dabei ist Gregg Allmans Geschichte, und die der Allman Brothers Band, eine Familiengeschichte, die bereits früh von einer erschütternden Tragödie geprägt wurde. Grade als die Karriere der Band Anfang der Siebziger mit dem heutigen Live-Album-Klassiker At Fillmore East den verdienten Aufschwung erfahren sollte, verunglückte Gründungsbruder und Gitarren-Genie Duane Allman am 29. Oktober 1971 bei einem Motorradunfall in Macon, Georgia tödlich. Der Verlust des nur ein Jahr älteren Bruders hat Gregg Allman, der die Allman Brothers Band seitdem mit einer Reihe von Musikern bis ins Jahr 2014 weitergeführt hatte, nie losgelassen.
Entsprechend ist Southern Blood nicht allein Gregg Allmans persönliche und intime Rückschau auf (s)ein Leben für den Rock’n’Roll – es ist ebenso letzte Ruhestätte für den auf dieser Platte ebenso präsenten Geist von Duane Allman. Davon zeugt schon die Wahl der Aufnahme-Lokalität: Zusammen mit Produzent Don Was (Bob Dylan, The Rolling Stones) und den Bühnen-erprobten Musikern der Gregg Allman Band wurde Southern Blood in den legendären FAME Studios in Muscle Shoals, Alabama eingespielt. Dem Ort, an dem Duane 1968 einst als Session-Gitarrist den Soul-Star Wilson Pickett davon überzeugte, eine Cover-Version des Beatles-Hits Hey Jude einzuspielen. Duanes langes, explosives und emotionales Gitarren-Solo zum Ende des Songs galt für eine Soul-Nummer zu jener Zeit als absolutes Novum – genauso wie es rockhistorisch heute als Geburtsstunde des Southern Rock-Sounds und erste Saat für die kurz darauf formierten Allman Brothers Band gewertet wird.
Southern Blood, das auch den Kreis zu Gregg Allmans ersten Albumalleingang Laid Back (1973) schließt, beginnt mit einer Ode an den Abschied. Auf My Only True Friend, eine Gemeinschaftskomposition von Gregg Allman und seinem Gitarristen Scott Sharrard, reflektiert der Sänger über Vergänglichkeit, aber auch den Fortbestand durch die Unsterblichkeit der Musik. Ein Song, der zugleich wie ein letzter gemeinsamer Austausch unter Brüdern anmutet.
Der Rest der für Southern Blood sorgfältig selektierten Songs sind Coverversionen von wichtigen Wegbegleitern und von Allman hochgeschätzten Songschreibern, darunter Bob Dylan, The Grateful Dead, Tim Buckley oder Jackson Browne, der mit Allman zusammen zum Finale seinen Song For Adam intoniert. „Die Songs erzählen in ihrer Reihenfolge Greggs Geschichte. Als Gregg sie auswählte, war er sich darüber bewusst, an welchem Punkt seines Lebensweges er bereits angekommen war“, beschreibt Allmans langjähriger Freund und Manager Michael Lehman die Dramaturgie des Albums. Mit Southern Blood schließt das letzte Kapitel einer der größten und bewegendsten Familiensagen des Southern Rock.