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Status Quo – In the Army now

Vor genau 30 Jahren, 1986, veröffentlichten Status Quo ihr wohl erfolgreichstes Album In the Army now auf Vertigo Records. Welch wunderbarer Anlass, um die Geschichte um Francis Rossi und Alan Lancaster noch einmal aufleben zu lassen und an eine Zeit zu erinnern, in der es kein Spaß war im Militär zu sein. Weder in Amerika noch sonst wo auf der Welt.


Aber fangen wir ganz von vorne an. Immerhin geht es um eine der erfolgreichsten Bands, die die britische Insel je hervorgebracht hat. Die Geschichte beginnt, wie so oft, in London. Status Quo sind eigentlich die Schülerband von Francis Rossi und Alan Lancaster, die 1962 gegründet wurde. Bis 1964 dauerte es, bis die feste Formation stand und das Management übernahm Pat Barlow, ein Gas Installateur aus London. Er stellte der Band den ersten Proberaum zur Verfügung.

Noch unter dem Namen „The Spectres“ erhielten sie fünf Jahres Vertrag bei Piccadilly Records. Aber ohne Erfolg. Alle Veröffentlichungen waren Flops. Die Idee war es unter einem neuen Namen zu versuchen und man nannte sich um in „Traffic“. Steve Winwood hatte zu diesem Zeitpunkt ebenfalls „Traffic Jam“ gegründet. Ein Streit mit Winwood und ein Boykott der BBC der Singleauskopplung Almost but not quite führten zu einer weiteren Namensänderung. Status Quo war 1967 geboren.


Schaut euch hier ein Video zu Pictures of Matchstick Man an:


Ihre ersten kleineren Erfolge feierte die Band in der mit Pictures of Matchstick Man eher eine Psychedelic-Rock Nummer, die nicht nur in England und Deutschland Beachtung fand, sondern auch in Amerika aufging. Der Trend hielt nicht lange an und es sollten sich etwa ein Jahr später musikalische Veränderungen in der Band ergeben. Status Quo wurde durch allerlei Einflüsse, u.a. durch Jimmy Hendrix und The Doors, aber auch durch ihr eigenes Improvisationstalent (das viel Zuspruch durch das Publikum bei Live Auftritten erhielt) viel Blues-lastiger.


Schaut euch hier das Video zu In The Army Now an:


Damit entstand auch ihr weltweit bekanntes, choreografisches Markenzeichen: Alle in einer Reihe, die Gitarren von links nach rechts schleudernd. Ein Markenzeichen, dass die Band bis heute beibehält und auf der Bühne einsetzt.

1986 sollte die Band um Rossi und Lancaster einen ihrer größten Erfolge abliefern. Sie nahmen erneut In The Army Now auf, eigentlich eine Coverversion des 1981 von Bolland&Bolland veröffentlichten Songs. Bolland&Bolland waren zwei niederländische Produzenten, die Songs für u.a. Falco und Roger Chapmann schrieben und produzierten. Aber auch für Status Quo. In the Army Now ist ein Anti-Kriegs Song, der sich auf keinen speziellen Krieg bezieht, sondern Bezug auf die Recruiting Mechanismen von „Uncle Sam“, also Amerikas Streitkräfte, nimmt.



Den jungen Amerikanern wurde damals vorgegaukelt, dass sie Urlaub in einem anderen Land machen können. Dort hätten sie nichts zu tun, können ausschlafen und wären dennoch Helden. Bis dann die Bomben fliegen und der Sergeant schreit: „Stand up and Fight!“ (die wohl kraftvollste Stelle im Song). Das Coverartwork zeigt, wie fünf junge Männer, vermeintlich die Band selbst, eine Englandfahne errichten und von einem Lichtstrahl geblendet werden, der aus einer Explosion stammen könnte.


In_the_Army_Now_(single)_cover_art


Mit dreißig Alben und über 100 Singleauskopplungen verkaufte die Band insgesamt mehr als 120 Millionen Tonträger. Neben den Rolling Stones gelten sie als eine der langlebigsten Bands der Rockgeschichte und sie sind genauso wenig kleinzukriegen wie die Band um Mick Jagger. Die kommende Herbst/ Winter Europatour soll zwar die letzte aus der Kategorie Mega-Shows sein, aber man wird sehen, was die Herrschaften ihren Fans in Zukunft noch zu bieten haben.


Hier die 2016 bevorstehenden Tourdaten:

10.11.2016 - Hamburg

11.11.2016 - Leipzig

12.11.2016 - Passau

14.11.2016 - Berlin

15.11.2016 - Erfurt

17.11.2016 - Rostock

18.11.2016 - Emden

19.11.2016 - Köln

21.11.2016 - Frankfurt

22.11.2016 - Bamberg

24.11.2016 - Oberhausen

25.11.2016 - Hannover

26.11.2016 - Magdeburg

29.11.2016 - Stuttgart

30.11.2016 – München