The Beatles feiern neue Jubiläums-Editionen von ‚Sgt. Pepper’s Lonely Heart Club Band‘
platten07.04.17
Die Beatles sind tot, lang leben die Beatles! Wir feiern 50 Jahre Sgt. Pepper mit den heißesten Jubiläums-Editionen aller Zeiten! Auf die Frage, auf welchem Album er neben seiner weitreichenden Referenzen-Liste gerne gespielt hätte, antwortete Ash Soan, einer der derzeit renommiertesten britischen Studio-Drummer nur trocken: „Sgt. Pepper!“ Nun ist selbst Mr. Soan zu jung, um die große Geschichte um diesen Studio-Epos der Beatles live miterlebt zu haben, dennoch vibriert heute noch die Luft, wenn das achte Studio-Album der Liverpool-Boys auf den Plattenspieler geschmissen wird - wörtlich und im übertragenen Sinne! Keine Frage, es ist eine ganz besondere Faszination, die von diesem Album, das mit vollem Namen auch unter Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band berüchtigt ist, ausgeht. Es veränderte die Musikwelt für immer, ist das wohl berühmteste Popalbum und revolutionär auf so vielen verschiedenen Ebenen! Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll.
Neben zahlreichen Ritterschlägen aus der hiesigen Literatur der Popgeschichte, gilt das im Juni 1967 veröffentlichte Sgt. Pepper auch als Soundtrack des Summer of Love - das ganze liegt anno 2017 somit bereits 50 Jahre zurück. Anlässlich dieses goldenen Jubiläums soll natürlich gefeiert werden! Neben der reizvollen Möglichkeit, sich in Ringos pinke Offiziers-Uniform zu schmeißen und andächtig auf dem Abbey Road Zebrastreifen hin und her zu laufen, veröffentlichen die Beatles am 26.05.2017 eine ganze Reihe Jubiläums-Editionen ihres Studio-Schatzes, der von Giles Martin und Sam Okell ganz frisch in Stereo und 5.1 Surround Audio abgemischt wurde.
Martin? Ganz richtig gehört - und ja, es geht tatsächlich um den Martin. George Martin, auch als der fünfte Beatle bekannt, produzierte damals auf Wunsch von Paul, Ringo, George und John das Album im Mono-Sound. Aber auch wenn links und rechts genau das gleiche aus den Lautsprechern kommt, die Studiotechnik war bei den Aufnahmen eine regelrechte Revolution: Mit einem ganzen Abbey Road Team brach George Martin aus der reinen 4-Spur Aufnahmemethodik aus, verwendete neuartige Tonband-Techniken und masterte das Album so, dass die Lücken zwischen den einzelnen Tracks entfielen und die Songs teilweise sogar in einem Crossfade ineinander übergehen. Klar, klingt heute vielleicht nicht mehr nach dem ganz großen Wurf, aber mit eben diesen Techniken ebnete Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band den Weg für Generationen von Konzept-Alben. Und nun, ein halbes Jahrhundert später, tritt Giles Martin in seines Vaters halbwegs große Fußstapfen und mischte die alten Mono Spuren zusammen mit dem Mix-Techniker Sam Okell und einem ganzen Expertenteam aus Toningenieuren und Sound-Restauratoren (ja, diesen Beruf gibt es tatsächlich) in ein Jubiläums-Stereo-Format. Direkt aus den heiligen Abbey Road Hallen versteht sich!
Aber das ist noch nicht alles, denn die originalen 13 Songs wurden für das neue Release auf insgesamt 34 Tracks, Studio-Takes und Vorab-Versionen aufgestockt. Nicht ohne Grund, denn die Produktion von Sgt. Pepper startete damals bereits gut ein halbes Jahr vor der Veröffentlichung. Eine lange Zeit, in der einiges an Material zusammengekommen ist. Währenddessen sind auch die Songs Strawberry Fields Forever und Penny Lane entstanden, die es nicht auf das Album selber schafften, da die Plattenfirma EMI nach dem Erfolg mit Yellow Submarine im August ’66 unbedingt den nächsten Beatles-Knaller nachlegen wollte. Also landeten die beiden Songs als Single-Pressung bereits im Februar 1967 in den Läden und schafften es - trotz sehnsüchtigen Wartens der Fans - nur auf Rang Zwei der Charts. Eine Tatsache, die der Regenbogenpresse bereits ausreichte, das Ende der Pilzkopf-Ära zu prophezeien. Sollen sie reden, die Kehrtwende kommt ja noch.
Die Jungs arbeiteten an ihren Songs und dem Konzept, als andere Band in Erscheinung zu treten: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. Die Beatles hatten ihr letztes Tourkonzert gespielt und werden auf dem legendären Cover Artwork begraben - und sind, neben einiger hinduistischer Glaubensführer, Edgar Allan Poe, Bob Dylan, Marilyn Monroe und einem ganzen Haufen weiterer wichtiger Zeitgeister, Zeugen ihrer eigenen Beerdigung. Damals schon eine Legende von einem Artwork, die es bis heute bleiben sollte.
Dass das Album ein, vorsichtig ausgedrückt, voller Erfolg war, sollte bis an diese Stelle irgendwo zwischen den Zeilen deutlich geworden sein. Um der Relevanz dieses Werkes auch nach 50 Jahren den richtigen Ausdruck zu verleihen, gibt es die neu abgemischten Jubiläums-Editionen - je nach Hardcore-Fan-Faktor (und Größe der Geldbörse) - in verschiedenen Ausführungen. Neben einer Standard oder Deluxe CD sind astreine Schnick-Schnack-Pakete mit Vinyl-Pressungen, Hardcover-Buch und dem bisher unveröffentlichten Dokumentarfilm „The Making of Sgt. Pepper“ dabei. Eine Menge Holz also, aber immerhin verbrachten die Beatles und George Martin über 400 Stunden im Studio, um Sgt. Pepper aufzunehmen. Was lange währt, wird also endlich gut. Das bringt uns auch direkt wieder auf die treffsicheren Vorhersagen der Presse nach dem „Flop“ von Penny Lane und Strawberry Fields Forever. Nach der Veröffentlichung am 1. Juni 1967 hielt sich das Album stramme 148 Wochen in den UK Charts, davon 27 auf Platz 1. Oder um es mit den Worten Ringos zu sagen: „Sgt. Pepper schien damals wohl einfach die gesellschaftliche Stimmung des Jahres 1967 musikalisch treffend einzufangen und die Menschen geradewegs zu beflügeln“. Das kann man so stehen lassen, obwohl das mit dem beflügeln in den 60er Jahren vielleicht noch ganz andere Gründe hatte. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte und somit bleibt uns an dieser Stelle nur zu sagen: „We hope you will enjoy the show!“
Das könnte dir auch gefallen: Quiz: Und du meinst, du kennst die Beatles? The Beatles – Abbey Road: Ein letztes Mal Beatlemania!
Neben zahlreichen Ritterschlägen aus der hiesigen Literatur der Popgeschichte, gilt das im Juni 1967 veröffentlichte Sgt. Pepper auch als Soundtrack des Summer of Love - das ganze liegt anno 2017 somit bereits 50 Jahre zurück. Anlässlich dieses goldenen Jubiläums soll natürlich gefeiert werden! Neben der reizvollen Möglichkeit, sich in Ringos pinke Offiziers-Uniform zu schmeißen und andächtig auf dem Abbey Road Zebrastreifen hin und her zu laufen, veröffentlichen die Beatles am 26.05.2017 eine ganze Reihe Jubiläums-Editionen ihres Studio-Schatzes, der von Giles Martin und Sam Okell ganz frisch in Stereo und 5.1 Surround Audio abgemischt wurde.
Martin? Ganz richtig gehört - und ja, es geht tatsächlich um den Martin. George Martin, auch als der fünfte Beatle bekannt, produzierte damals auf Wunsch von Paul, Ringo, George und John das Album im Mono-Sound. Aber auch wenn links und rechts genau das gleiche aus den Lautsprechern kommt, die Studiotechnik war bei den Aufnahmen eine regelrechte Revolution: Mit einem ganzen Abbey Road Team brach George Martin aus der reinen 4-Spur Aufnahmemethodik aus, verwendete neuartige Tonband-Techniken und masterte das Album so, dass die Lücken zwischen den einzelnen Tracks entfielen und die Songs teilweise sogar in einem Crossfade ineinander übergehen. Klar, klingt heute vielleicht nicht mehr nach dem ganz großen Wurf, aber mit eben diesen Techniken ebnete Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band den Weg für Generationen von Konzept-Alben. Und nun, ein halbes Jahrhundert später, tritt Giles Martin in seines Vaters halbwegs große Fußstapfen und mischte die alten Mono Spuren zusammen mit dem Mix-Techniker Sam Okell und einem ganzen Expertenteam aus Toningenieuren und Sound-Restauratoren (ja, diesen Beruf gibt es tatsächlich) in ein Jubiläums-Stereo-Format. Direkt aus den heiligen Abbey Road Hallen versteht sich!
Aber das ist noch nicht alles, denn die originalen 13 Songs wurden für das neue Release auf insgesamt 34 Tracks, Studio-Takes und Vorab-Versionen aufgestockt. Nicht ohne Grund, denn die Produktion von Sgt. Pepper startete damals bereits gut ein halbes Jahr vor der Veröffentlichung. Eine lange Zeit, in der einiges an Material zusammengekommen ist. Währenddessen sind auch die Songs Strawberry Fields Forever und Penny Lane entstanden, die es nicht auf das Album selber schafften, da die Plattenfirma EMI nach dem Erfolg mit Yellow Submarine im August ’66 unbedingt den nächsten Beatles-Knaller nachlegen wollte. Also landeten die beiden Songs als Single-Pressung bereits im Februar 1967 in den Läden und schafften es - trotz sehnsüchtigen Wartens der Fans - nur auf Rang Zwei der Charts. Eine Tatsache, die der Regenbogenpresse bereits ausreichte, das Ende der Pilzkopf-Ära zu prophezeien. Sollen sie reden, die Kehrtwende kommt ja noch.
Die Jungs arbeiteten an ihren Songs und dem Konzept, als andere Band in Erscheinung zu treten: Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. Die Beatles hatten ihr letztes Tourkonzert gespielt und werden auf dem legendären Cover Artwork begraben - und sind, neben einiger hinduistischer Glaubensführer, Edgar Allan Poe, Bob Dylan, Marilyn Monroe und einem ganzen Haufen weiterer wichtiger Zeitgeister, Zeugen ihrer eigenen Beerdigung. Damals schon eine Legende von einem Artwork, die es bis heute bleiben sollte.
Dass das Album ein, vorsichtig ausgedrückt, voller Erfolg war, sollte bis an diese Stelle irgendwo zwischen den Zeilen deutlich geworden sein. Um der Relevanz dieses Werkes auch nach 50 Jahren den richtigen Ausdruck zu verleihen, gibt es die neu abgemischten Jubiläums-Editionen - je nach Hardcore-Fan-Faktor (und Größe der Geldbörse) - in verschiedenen Ausführungen. Neben einer Standard oder Deluxe CD sind astreine Schnick-Schnack-Pakete mit Vinyl-Pressungen, Hardcover-Buch und dem bisher unveröffentlichten Dokumentarfilm „The Making of Sgt. Pepper“ dabei. Eine Menge Holz also, aber immerhin verbrachten die Beatles und George Martin über 400 Stunden im Studio, um Sgt. Pepper aufzunehmen. Was lange währt, wird also endlich gut. Das bringt uns auch direkt wieder auf die treffsicheren Vorhersagen der Presse nach dem „Flop“ von Penny Lane und Strawberry Fields Forever. Nach der Veröffentlichung am 1. Juni 1967 hielt sich das Album stramme 148 Wochen in den UK Charts, davon 27 auf Platz 1. Oder um es mit den Worten Ringos zu sagen: „Sgt. Pepper schien damals wohl einfach die gesellschaftliche Stimmung des Jahres 1967 musikalisch treffend einzufangen und die Menschen geradewegs zu beflügeln“. Das kann man so stehen lassen, obwohl das mit dem beflügeln in den 60er Jahren vielleicht noch ganz andere Gründe hatte. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte und somit bleibt uns an dieser Stelle nur zu sagen: „We hope you will enjoy the show!“
Das könnte dir auch gefallen: Quiz: Und du meinst, du kennst die Beatles? The Beatles – Abbey Road: Ein letztes Mal Beatlemania!