Wer mit dem Namen ZZ Top nichts anfangen kann, der sollte zumindest mit dem wahrscheinlich längsten Bart der Rockmusik vertraut sein: Das markanteste Markenzeichen des texanischen Trios, das im Übrigen den Rekord hält in Sachen „am längsten in der Urbesetzung zusammenspielend“, ist Billy Gibbons opulente Gesichtsbehaarung, die jedem Weihnachtsmann herbe Konkurrenz macht. Aber kommen wir nicht vom Thema ab.
Vielleicht ist es ja genau diese Treue zur Originalbesetzung, warum Gibbons sein Solo-Debut erst mit 66 Jahren in den Orbit entließ. Mit Perfectamundo ging Billy Gibbons 2015 auf musikalische Expedition, tauschte Whiskeyglas gegen Entdeckerhut und machte einen gewieften Abstecher in musikalisches Neuland. Afro-kubanische Einflüsse sorgten für erstauntes Aufsehen, hochtrabendes Lob und so manche Kritik.
Schaut hier das Lyric Video zu 'Rollin' and Tumblin':
Für das ganze Album klickt auf „Listen“.
Nun ist er zurück auf Solopfaden und – um bei dieser Metapher zu bleiben – kehrt von seinem Trip in exotische Genres wieder nach Hause zurück. Zum Blues. Aber nicht nur irgendeinem Blues: Am 21. September veröffentlicht Billy Gibbons The Big Bad Blues, das ab sofort vorbestellt werden kann!
Programmatisch ist mit dem Titel schon viel gesagt. In sechs brandneuen Kompositionen und fünf Coversongs konzentriert sich Gibbons auf seine legendäre Stimme und Gitarrenlicks, die er aus den tiefsten Tiefen des Blues hervorgeholt hat.
Dabei verlief schon das Meeting zwischen Gibbons und John Burk, seines Zeichens Chef von Concord Records, in Back-to-the-Roots-Manier: Anstatt sich im schicken Büro in Beverly Hills über die neue Platte auszutauschen, verabredeten sich Gibbons und Burk in einer Tiefgarage in Hollywood, um sich in Burks Cabrio die ersten Songs mal in voller Lautstärke reinziehen zu können. Die Akustik der Betonwände um sie herum tat ihr Übriges und Burk war sofort hin und weg. Kein Wunder, Gibbons hatte sich für Tracks wie Rollin’ and Tumblin’, Missin’ Yo’ Kissin’ und Crackin’ Up die Crème de la Crème seiner Musiker-Gang ins Studio bestellt. Hammondorgel-Guru Mike „The Drifter“ Flanigin arbeitete neben ZZ Top schon mit Kat Edmonson und Jimmy Vaughn und unterfüttert The Big Bad Blues mit einem Tastenspiel, das jedem Texas Fan das Herz aufblühen lässt.
Während sich Austin Hanks als Halbgott an der Linkshänder-Gitarre erweist, ist Gibbons zusammen mit James Harman für die Mundharmonika verantwortlich.
Bassist Joe Hardy und Velvet Revolver Drummer Matt Sorum machen derweil in der Rhythmus-Sektion ordentlich Druck, um aus The Big Bad Blues ein – so Gibbons – „wahres Street-Album“ zu machen, das einen so schnell nicht loslässt.
Billy Gibbons und the BFG’s werden ihre nächste Tour im Herbst 2018 antreten.
Hier könnt ihr Billy Gibbons Solo-Album The Big Bad Blues vorbestellen!
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