Mit Rockstars wie John Lennon und Freddie Mercury befinden sich Katzenliebhaber*innen in guter Gesellschaft. Kein Wunder also, dass sich über die Jahre auch musikalisch diverse Oden an die Schmusetiger ansammeln konnten. Wir haben unsere zehn Lieblingsstücke, in denen es entweder tatsächlich oder metaphorisch um Katzen geht, zusammengefasst.
Natürlich macht dieser offensichtliche Klassiker den Anfang. Manche Fans mutmaßen, Frontmann Robert Smith ließ sich von einem Roman inspirieren, in dem der Autor Parallelen zwischen seinen Charakteren und gelynchten Katzen zieht. Aber ob das stimmt? Der Sänger scheint den Song nicht sehr ernst zu nehmen: „The Love Cats ist alles andere als mein Lieblingsstück. Betrunken komponiert, betrunken ein Video gefilmt, betrunken Promo gemacht. Es war ein Witz.“
Witzig kommt das Video tatsächlich daher: Weil die tierischen Darsteller zu viel Chaos verursachen, ersetzt man sie während des Drehs mit ausgestopften Varianten. Das Ergebnis zeigt The Cure in ulkiger Höchstform.
2. Janet Jackson – Black Cat
Miau! Als Black Cat 1990 erscheint, bildet die sechste Single vom Über-Album Rhythm Nation 1814 einen krassen Stilbruch zu dem für Jackson sonst üblichen Dance-Pop. Doch die eigensinnige Künstlerin will ihre Platte durch den Sound von Led Zeppelin und Mötley Crüe abrunden, mit denen sie aufwuchs((LINK)). Als man ihr mit der Deadline droht, schreibt und produziert sie (zum ersten Mal) kurzerhand selbst.
Im Text warnt Janet Jackson einen Liebhaber, dass sein Drogenkonsum außer Kontrolle gerate und er nicht über die neuen Leben einer Katze verfüge. Bei sich selbst sieht sie aber durchaus Ähnlichkeiten zu den Vierbeinern: „Ich habe immer schon eine Verbindung zu Panthern gespürt. Sie haben vor nichts Angst und nehmen es mit allem auf – so sehe ich auch meine Arbeit.“
3. Queen – Delilah
Als Innuendo 1991 erscheint, gibt es zwar schon zahlreiche Gerüchte über Freddie Mercurys Gesundheit, aber keine öffentliche Stellungnahme. Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung bestätigt er, was viele vermuten, und verstirbt nur einen Tag später. Vor dem Hintergrund dieser Geschichte muss man bei Delilah ordentlich schlucken: „You make me smile when I’m just about to cry / You bring me hope, you make me laugh“, singt der Queen-Fronter da über seine Lieblingskatze.
Die sich steigernden Liebesbeteuerungen für die Katze kippen schon kräftig Richtung Kitsch, was bei Queen nicht unbedingt verwundert. Mercury lässt jedoch bei Zeilen wie „And then you make me slightly mad / When you pee all over my Chippendale Suite“ seinen typischen Humor durchscheinen. Katzenbesitzer*innen dürfte es hierbei wieder aus der Melancholie reißen. Roger Taylor findet’s doof – der ist wohl eher Hundemensch.
4. Queen – All Dead, All Dead
Zum Glück wussten sich die Katzenfreunde bei Queen in der Mehrzahl, weswegen auf News Of The World schon 1977 ein Song über die schnurrenden Weggefährten erscheint. Brian May schreibt und singt das Lied, spielt außerdem Klavier und verarbeitet so den Tod des Haustiers aus seiner Kindheit. 2017 veröffentlichen Queen eine Hybrid-Version von All Dead, All Dead, in der sich May und Mercury die erste Stimme teilen.
5.Pink Floyd – Lucifer Sam
Auch Pink Floyd beglücken uns schon auf ihrem Debütalbum The Piper At The Gates Of Dawn mit einem Song über eine Katze. Oder etwa nicht? Den titelgebenden Lucifer Sam identifiziert Noch-Sänger Syd Barrett eindeutig als Siamkatze, dessen damalige Freundin Jenny Spires („Jennifer Gentle“) und er besitzen außerdem einen Kater.
Womöglich steht dieser teuflische Sam aber doch für einen Bekannten von Spires, einen vermeintlich coolen Typen („hip cat“), der Barrett Konkurrenz macht. Ob dessen Vorliebe für Psychedelika mitspielt oder die späteren mentalen Probleme einen ersten Auftritt in Form von Eifersucht wagen? Eigentlich egal, denn das teuflisch gute Riff dürfte alle Musikkatzen zum Schnurren bringen.
6. Whitesnake – Kittens Got Claws
Gut, hier bleibt der Katzen-Bezug definitiv metaphorisch. Kittens Got Claws bezieht sich relativ eindeutig auf die sprichwörtlichen Kätzchen, die während der Slip Of The Tongue-Ära im Whitesnake-Universum ihr Unwesen treiben. Zeilen wie „She’ll scratch your back“ und „You get what you want / With your pussy cat purr“ kommen da noch am ehesten an eine physiologisch korrekte Bezeichnung einer Katze heran, den Rest lassen wir mal unkommentiert. Mit dem ausgeborgten Steve Vai an der kratzenden Gitarre mutiert die Nummer und das Album musikalisch immerhin zum Glanzstück, zur Single reicht es für Kittens nicht.
7. Survivor – Eye Of The Tiger
Keine Katzenliste ohne die epische Rocky III-Hymne. Den Erfolg mit dem Filmsoundtrack schulden Survivor übrigens ihren Kollegen von Queen. Deren Single Another One Bites The Dustsoll nämlich eigentlich den Boxer-Epos begleiten, zumindest wenn es nach Sylvester Stallone geht. Queen lehnen dankend ab, Stallone ruft bei Survivor-Keyboarder Jim Peterik an. Der schreibt die Nummer anhand eines Filmausschnitts mit katzenartiger Präzision:
„Ich hatte meine Les Paul und einen kleinen Verstärker in der Küche. Ich begann, das kleine Intro zu spielen und diesen Puls zu fühlen. Dann spielte ich immer, wenn Schläge gezeigt wurden. Ich versuchte, die Akkorde auf die Schläge zu legen.“ Den Titel schraubt er mit Kollege Frankie Sullivan aus einer Textzeile des Films.
8. The Kinks – Phenomenal Cat
So richtig eindeutig können wir auch nicht sagen, was sich Sänger Ray Davies 1968 bei Phenomenal Cat dachte: Da lebt also diese phänomenale Katze vor sich hin, nachdem sie die Welt bereist und ihre Diät aufgegeben hat. Glücklich und zufrieden faulenzt sie tagein, tagaus in einem Baum. Unterhaltsames Katzenverhalten? Absolut. Stoff für einen Song? Wenn es nach Davies’ Bruder Dave geht, ja.
„Er zeigt auf kluge und bedachte Weise, welches mystische und spirituelle Potenzial wir alle haben“, kommentiert er 2018 gegenüber dem Rolling Stone. „Es ist eine Metapher, die Katze ist der coolste Teil deiner selbst.“ Da Katzen die Coolness quasi erfunden haben, können wir das so abnicken.
9. Harry Chapin – Cats In The Cradle
Ob als Original von Harry Chapin oder als Cover von Ugly Kid Joe: Cat’s In The Cradle ist trotz Katze im Titel ein Song, der eher nachdenklich stimmt. Chapin singt, inspiriert von einem Gedicht seiner Frau, vom heranwachsenden Sohn, für den er keine Zeit findet. „Cat’s cradle“ bezieht sich dabei auf ein uraltes Kinderspiel, in dem man Figuren und Muster mit einer Schnur bildet, die man um die Finger wickelt. Es liegt also gar keine Katze in der Wiege, zu allem Überfluss kommt im Ugly Kid Joe-Video dann ein Hund vor. Frechheit.
10. Elton John – Honky Cat
Die Nachfolgesingle zu Rocket Man landet ebenfalls auf unserer Liste. Honky Cat, beheimatet im Honky Château, erzählt vom Lebenswandel in der großen Stadt, von glitzernden Lichtern und nörgelnden Zweiflern. Partyleben kann Elton John, wie wir wissen, und katzenhaft-stur weigert die liederliche Katze sich, auf die Skeptiker zu hören. Das Resultat? Ein typischer John/Taupin, der sich nahtlos zwischen Rocket Man und Crocodile Rock einfügt und mächtig Laune macht.