Im Jahr 2025 wurde ein neuer Rockstar geboren: Mit seinem epischen Album Idols greift Yungblud endgültig nach den Sternen. Dieser Durchbruch kam natürlich nicht über Nacht – und wurde vor exakt fünf Jahren mit den Outsider-Hymnen von Weird! eingeleitet.
Es ist noch kein Rockstar vom Himmel gefallen. Auch Yungblud nicht. Obwohl man bei dem Boy aus Doncaster doch eines neidlos anerkennen muss: Das Zeug zum Star hatte er schon immer. Hier ist ein Brite, nicht auf den Mund gefallen, charismatisch, frech talentiert, mit dem Herzen am rechten Fleck und einer echten, innigen Connection zu seinen Fans. Die hat er schon lang, unzählige davon. Zum Weltstar wurde er dennoch erst im Jahr 2025, als sein Album Idols gemeinsam mit ihm durch die Decke geht.
Hier gibt's die Anniversary-Edition:
Ein neuer Brian Molko
Das ist gerechtfertigt, hochverdient und überfällig. Die Welt hat ihren ersten echten Rockstar seit Brian Molko. Einen Star, der eine Community um sich herum aufgebaut hat, einen Safe Space für alle Menschen. Dafür schätzt man ihn in England schon seit Jahren. Mit gerade mal 20 Jahren macht Dominic Richard Harrison alias Yungblud in Großbritannien erstmals von sich reden, damals noch in bunten Klamotten und mit bunten Haaren. Emo all the way. Sein Stil ist so eklektisch wie seine Kleidung, seine Einflüsse so facettenreich wie seine Haarfarben. Punk, Pop, Rap, Alternative, Screamo … Yunglbud ist irgendwie egal, was da so in seinen Cocktail kommt. Hauptsache, es ballert.
Seine Musik nutzt er von Anfang an als Plattform, seine Stimme als Plädoyer: Mit Polygraph Eyes thematisiert er sexuelle Übergriffe auf Frauen und die toxische Bro-Mentalität, die dahintersteckt. Das behält er bis heute bei, ist keiner von den Cis-Machos und steht für eine neue Softness im Rock’n’Roll. Kein Macker mit Mikrofon, eher einer, der dasselbe durchgemacht hat wie viele seiner Fans. Das bringt ihn schon mit seinem Debüt 21st Century Liability recht weit – in die USA etwa oder auf den Soundtrack des Netflix-Hits Tote Mädchen lügen nicht.
Weird! und mehr von Yungblud im Circle Store:
Yungbluds erste Nummer eins
Danach: Ein eindeutiger Weg nach oben. Features mit Halsey oder Machine Gun Kelly, mit Imagine Dragons oder Bring Me The Horizon, dazu ein NME Award. Die Corona-Pandemie behindert zunächst sein wichtiges zweites Album Weird!, doch als es erscheint, ist die Welt bereit: Das Album schießt direkt auf Platz eins der UK-Charts und schreibt die ungewöhnliche, unangepasste Selfmade-Geschichte dieses Künstlers fort.
Das Album ist ein explosiver Blumenstrauß, ein wilder Ritt durch den Verstand und die Kreativität des damals spannendsten Newcomers in ganz Großbritannien. Vom gefühlvollen Bowie-Cover Life On Mars (das von NASA sogar bei der Landung des Mars-Rovers Perseverance gespielt wurde) über die Beastie-Boys-Verbeugung superdeadfriends bis hin zum Pop-Punk-Kracher acting like that mit seinem Kumpel Machine Gun Kelly irrlichtert Yungblud durch seine eigene Welt und die Plattenkisten seiner Jugend und entfesselt den Soundtrack einer ganzen Generation – aufgegeben von vielen in der Pandemie, in der Yungblud-Army endlich angekommen und ernst genommen.
Die stilistische und persönliche Vielfalt spiegelt sich natürlich auch auf dem Cover, das Yungblud in verschiedensten Posen und Rollen zeigt. „Seit Anbeginn der Zeit sind Menschen so komplex und haben etwa 15 verschiedene Persönlichkeiten gleichzeitig – aber wir sind die erste Generation, die dies akzeptiert und weiß, dass es in Ordnung ist, so zu sein, wie man ist“, so sagte er damals dazu. Das Cover ist zudem eine Hommage an das Filmplakat für den Kultfilm This Is England.
Danach geht dann alles endgültig ganz schnell: In einem seiner nächsten Videos spielen Sharon und Ozzy Osbourne mit, Yungblud und Ozzy freunden sich an, bleiben in Kontakt. Und 2025, in seinem bisher größten Jahr, spielt Yungblud Ozzy zu Ehren Changes vor einem vollkommen überwältigten Publikum in Birmingham. Der Rest ist Geschichte, würde man da eigentlich sagen. Aber eben nicht bei einem Künstler unter 30. Für Yungblud fängt diese Geschichte nämlich gerade erst an.