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5 Wahrheiten über Amy Winehouse

Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt... Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder einen Künstler und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.
Brainstorming Amy Winehouse: Ausnahmetalent mit Wahnsinnsstimme, zerzauselte Turmfrisur und akkurater Lidstrich, zigmillionen verkaufte Platten und dutzende Awards. Einerseits. Andererseits: Alkoholmissbrauch, Drogenprobleme, Essstörungen, Depressionen. Man konnte der Sängerin aus Southgate in London beinahe in Echtzeit zusehen, wie sie sich mit immer neuen Eskapaden immer weiter selbst zu Grunde richtete, ehe sie 2011 im Alter von nur 27 Jahren viel zu früh verstarb. Mit Frank und Back To Black hat sie zwei fulminante Alben hinterlassen, die den neuen Soul definierten und Sängerinnen wie Adele inspirierten. Aber neben der Musik war ware vor allem ihre zerrüttete Persönlichkeit und ihr exzessiver Lebensstil ein gefundenes Fressen für die Gazetten. Auch nach ihrem Ableben ging die Schlammschlacht weiter. Ex-Freunde und Familienmitglieder stritten darum, wer nun Schuld am Tod von Amy Winehouse hat. Und über all das Gerede wird gerne mal vergessen, was für eine beeindruckende Künstlerin die Winehouse war. Auch deshalb haben wir fünf Wahrheiten über sie herausgesucht.

1. Amy und die Tiere

Der an der quietschbunten Leine gehaltene Hund auf dem Cover von ihrem Album Frank und ihr Faible für Cartoonköter Snoopy machen deutlich: Amy Winehouse liebte Tiere. Eine Zeit lang hielt sie angeblich ganze elf Katzen in ihrer Wohnung und wollte, um der Gesellschaft einen Mittelfinger zu zeigen, ihr ganzes Vermögen einem Tierheim vermachen. Aber Amy mochte nicht nur klassische Haustiere. Als sie 2010 mal Urlaub auf Barbados machte, wurde sie die ganze Woche lang von einem Affen verfolgt, den sie am liebsten mit nach Hause genommen hätte.

2. Rap-Anfänge mit Sweet & Sour

Als Amy Winehouse zehn Jahre alt ist, gründet sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Juliette Ashby – in Anlehnung an Salt-n-Pepa – die Rap-Gruppe Sweet & Sour. Das Duo nimmt sogar Songs mit Titeln wie Glam Chicks, Spindarella und Boys... Who Needs Them auf. Amys Liebe für Rap und HipHop lebt sie auch später aus. So arbeitet sie etwa mit Jay Z, Ghostface Killah und Mos Def, einem ihrer besten Freunde, zusammen. Kurz vor ihrem Tod ging sie auch mit Questlove, seines Zeichens Schlagzeuger von The Roots, ins Studio.

3. Der Mr. Jones in Me and Mr. Jones ist Nas.

Apropos Rap: Amy Winehouse war auch ein großer Bewunderer von Rapper Nas. Das ist auch der Grund, warum ihr Song In My Bed aus dem Album Frank auch dessen legendäre Nummer Made You Look samplet. Eine weitere Hommage an den Queesbridge-MC ist der Song Me and Mr. Jones. Nas’ bürgerlicher Name lautet nämlich Nasir Jones. Gut, dass könnte auch ein Zufall sein, aber tatsächlich gibt es mit der Zeile „Mr. Destiny 9 and 14 / Nobody stands in between me and my man.“ noch zwei weitere versteckte Verweise darauf, dass hier niemand sonst gemeint sein kann. Denn Nas’ Tochter trägt den Namen Destiny und er und Amy Winehouse teilen mit dem 14. September den gleichen Geburtstag.

4. Der Rehab-Refrain war Anfangs nur ein Witz

Während der Arbeiten am Album Back To Black vertraten Amy Winehouse und Mark Ronson, mit dem die Sängerin alle ihre Alben produzierte, sich ein wenig die Füße. Die beiden unterhielten sich über vergangene Zeiten und irgendwann kam Amy darauf zu sprechen, also sie noch vor ihrer Musikkarriere wegen Alkoholmissbrauch im Krankenhaus landete. Wieder entlassen, wollte die ganze Familie sie zu einer Entziehungskur überreden. „You know, they tried to make me go to rehab, and I told them ‚No, no, no!’“, erzählte Amy Mark, der darauf hin entgegnete, dass der Satz etwas ziemlich Eingängiges an sich haben würde. Zurück im Studio wurde schließlich jener Song daraus, der den Durchbruch für Amy Winehouse bedeuten sollte.


5. Das Taxi als Tauglichkeitstester

Kontrollfreak und Perfektionistin, die Amy Winehouse nun mal war, gelangte kein Song von ihr an die Öffentlichkeit, der nicht auf seinen Klang getestet wurde. Denn Amy Winehouse war der Meinung, dass Menschen vor allem im Radio und ganz speziell im Taxi und eben nicht auf sündhaft teuren Soundsystemen Musik hören. Und da Amys Vater Taxi fuhr, schnappte sie sich regelmäßig ihre neusten Aufnahmen, schob sie in sein Autoradio und ließ sich zwecks Qualitätskontrolle durch die Straßen kutschieren.

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