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5 Wahrheiten über The Kinks

Hier nehmen wir uns mal ein paar Minuten Zeit und prüfen gängige Klischees und Falschannahmen in der Musikwelt... Einfach, weil wir es können bzw. einfach, weil es so viel mehr Vorurteile gibt als alle Beatles, Rolling Stones und Queen-Singles zusammenaddiert (lies: sehr viele). Wir nehmen uns also ein Genre oder einen Künstler und schauen wie stichhaltig die gemeinhin als richtig wahrgenommenen Annahmen sind.

Im Grunde hätte alles so einfach sein können: Ray, Dave, Pete und Mick, vier Jungs aus der Nordlondoner Arbeiterklasse, die in den Sechziger Jahren mit ihrer Rockmusik ganz Großbritannien um den Finger wickelten. Zumal sie um einiges flapsiger als die Beatles daherkamen und trotzdem von den Teeangerscharen geliebt wurden. Ganz so erfolgreich wie ihre direkten Konkurrenten, die Beatles, wurden die Kinks dann zwar nicht - aber in 32 Jahren Bandgeschichte hat das Quartett trotzdem einiges gerissen.



1. „Waterloo Sunset“ war gar kein Liebeslied

Wegen den Zeilen „Terry meets Julie, Waterloo Station, every Friday night“ denken viele, es ginge in dem Song um das Liebespaar Terence Stamp und Julie Christie, die Hauptdarsteller der im selben Jahr erschienenen Literaturverfilmung „Die Herrin von Thornhill“. Aber: Weit gefehlt. „Es war eine Phantasie über meine Schwester und ihren Freund auf dem Weg in eine neue Welt; sie waren dabei auszuwandern und in ein neues Land zu ziehen“, erklärte Ray Davies Jahre später in seiner Biografie.

2. Ring, äh, Bühne frei!

Die Stimmung in der Band war nie sonderlich gut. Viele der Fehden wurden Backstage und unter Ausschluss der Öffentlich ausgetragen. Nicht so der Vorfall, der sich im Mai 1965 auf der Bühne des Cardiff Capital Theaters ereignete. Dave Davies hatte in der Nacht zuvor das Schlagzeug von Drummer Mick Avory umgestoßen und riet ihm beim Auftritt an diesem Abend, das Schlagzeug doch mit seinem Penis zu spielen. Das ließ der Kinks-Drummer natürlich nicht auf sich sitzen und griff Davies mit seinem Hi-Hat-Ständer an. Avory floh aus der Location und glaube, seinen Bandkollegen getötet zu haben. Stimmte aber gar nicht, der wurde daraufhin „nur“ mit 16 Stichen genäht und erfreute sich sonst bester Gesundheit.



3. Banned in the USA!

Klar, dass solche Vorfälle nicht überall für Begeisterung sorgen. Schon gar nicht in den USA. Dort wurde der Band wegen den ständigen Streitereien von Ray und Dave Davies für ganze vier Jahre Auftrittsverbot erteilt. Für die Kinks natürlich eine Katastrophe. Denn während andere Bands aus Großbritannien im Rahmen der British Invasion in den USA einen Hit nach dem anderen landeten, gingen die Kinks zwischen 1966 und 1970 leer aus.


4. Jimmy Page hat nichts mit You Really Got Me zu tun

Lange wurde behauptet, dass Led-Zeppelin-Mitglied Jimmy Page, der zur damaligen Zeit als Studiomusiker arbeitete, für das Riff auf dem Kinks-Song verantwortlich gewesen sei. 2013 räumte der Kinks-Manager Shel Talmy ein für alle mal mit dem Gerücht auf: Weil Ray Davies nicht gleichzeitig singen und spielen wollte, seien Studiomusiker wie Jimmy Page auf anderen Kinks-Songs als Rhythmus-Gitarristen zu hören, „You Really Got Me“ stamme aber nicht von ihm.



5. Eine der ersten Rock-Opern geht auf ihr Konto

1969 nahmen die Kinks mit Arthur, or the Decline and Fall of the British Empire nicht nur ein Album, sondern darüber hinaus auch eine der ersten Rock-Opern überhaupt auf. Die Platte war ursprünglich als Soundtrack für ein geplantes Fernsehspiel gedacht, das aus Geldmangel nie realisiert wurde. Leider erschien im gleichen Jahr mit Tommy aber auch eine Rock-Oper von The Who, die deutlich erfolgreicher war und den Verdienst der Kinks gerne in Vergessenheit geraten lässt.


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