Von Beyoncé bis Kid Rock: Welche Artists sich für welche Parteien im US-Wahlkampf aussprachen
popkultur05.11.24
Es ist wieder soweit: Am 5. November 2024 wird zum 60. Mal der Präsident oder die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Im Wahlkampf setzen die antretenden Parteien traditionsgemäß nicht nur auf politische Inhalte, Debatten und Streitigkeiten, sondern auch auf Unterstützung und Endorsements von Prominenten. Wir wollen an dieser Stelle mal einen konkreten Blick darauf werfen, welche Musikerinnen und Musiker in den letzten Jahren und Jahrzehnten ihre Stimmen für die Demokraten oder die Republikaner erhoben haben – und auch der Frage nachgehen, ob der (ganz unparteiische) Eindruck trügt, dass die Demokratische Partei meist die größeren Namen aus dem Showbusiness an ihrer Seite hat.
Republikaner: Diese 10 Künstler:innen unterstützten in den letzten Jahren die Konservativen
1. Kid Rock
Bob Ritchie alias Kid Rock unterstützte bereits 2012 den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney und ist auch begeisterter MAGA-Anhänger. So zog er sowohl 2016, 2020 als auch 2024 für Donald Trump ins Rennen und trat bei dessen Wahlkampf-Events auf.
2. Ted Nugent
Dass „The Nuge“ ein bekennender Republikaner ist, ist allseits bekannt. So unterstützte der Sänger und Gitarrist im Jahr 2012 wie schon sein Kollege Kid Rock Mitt Romney und sprach sich ebenfalls stets für Donald Trump als US-Präsidenten aus.
3. Lee Greenwood
Lee Greenwood wurde für seinen patriotischen Song „God Bless the U.S.A.“ bekannt. Auch er sprach sich dezidiert immer wieder für die Republikaner aus. Etwa 1992 für George H. W. Bush und 2016 für Donald Trump.
4. Hank Williams Jr.
Hank Williams Jr. machte sich ebenfalls mehrfach lautstark für republikanische Kandidaten stark. Für den US-Wahlkampf 2008 dichtete er sogar einen seiner Hits um: Aus Family Tradition wurde der Song McCain-Palin Tradition, in dem er unter anderem Vorwürfe gegen Obama erhob.
5. Trace Adkins
Ebenfalls Support für Donald Trump kam im Jahr 2020 von Country-Sänger Trace Adkins. Adkins kennt Trump persönlich, da er in einst dessen legendärer Sendung The Apprentice aufgetreten war. „Er war immer gut zu mir“, erzählte er im Gespräch mit Bill Maher und fuhr fort: „Ich habe ihn ein paar Mal getroffen, Trump. Er war, da stimme ich zu, sehr charmant und sympathisch in Person. ... Er will, dass jeder ihn mag. Das ist sein großes Ding“, fügte er hinzu.
6. Wayne Newton
Er ist als „Mr. Las Vegas“ bekannt und war ab Mitte der 1950er-Jahre einer der populärsten Sänger und Schauspieler der USA. Wo Wayne Newton politisch stand, machte er stets klar. So unterstützte er 1984 Ronald Reagan und sprach sich 2016 für Donald Trump aus.
7. Kanye West
Donald Trump hatte aber nicht nur Country-Sänger auf seiner Seite. Auch Kanye West bekannte sich zu ihm. West zeigte sich mit MAGA-Hut und traf sich öffentlichkeitswirksam mit Trump.
8. Jason Aldean
Aldean ist nicht nur einer der populärsten Country-Sänger in den USA, er ist auch wie viele seiner Country-Kollegen Pro-Trump. So begrüßte ihn Trump im Juli 2024 auf der Republican Convention.
9. Kodak Black
Noch ein Rapper, der Trump unterstützt: Kodak Black hat Trump allerdings auch einiges zu verdanken. Black, der wegen illegalen Waffenbesitzes und Falschaussagen beim Kauf von Waffen eine Haftstrafe absitzen musste, wurde von Trump begnadigt. Im Gegenzug gab es natürlich auch offiziellen Support.
10. Lil Wayne
Auch Rapper Lil Wayne wurde von Trump begnadigt, allerdings bevor er eine Haftstrafe antreten musste. Dafür gab es ein Foto mit dem Präsidenten vor der US-Flagge samt „großartigem Treffen“, wie Lil Wayne berichtete.
Demokraten: Diese 10 Künstler:innen unterstützten in den letzten Jahren die Demokraten
Kommen wir nun zu jenen Künstler_innen, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten offen für die Demokratische Partei und deren Kandidat_innen aussprachen.
1. Bruce Springsteen
Auch wenn viele immer aufs Neue empört sind, wenn Springsteen wieder mal einen Demokraten oder eine Demokratin offen unterstützt: Mittlerweile sollte jeder wissen, dass Springsteen blau wählt. Er unterstützte 2004 John Kerry, mit Obama ist er nicht nur befreundet, sondern auch Podcast-Buddy, und auch dieses Jahr legte er sich einmal mehr für die Demokraten ins Zeug und erhob seine Stimme für Kamala Harris.
2. Beyoncé
Der US-amerikanische Pop-Superstar unterstützte bereits in den Jahren 2008 und 2012 Barack Obama. 2016 machte sie sich für Hillary Clinton stark, 2024 trat Beyoncé dann auf einer Wahlveranstaltung von und für Kamala Harris auf – gemeinsam mit ihrer Destiny’s-Child-Kollegin Kelly Rowland.
3. Stevie Wonder
Die Soul-Legende trat in den letzten Wahlkämpfen regelmäßig für die Demokratische Partei auf.
4. Lady Gaga
Lady Gaga wurde 2020 eine besondere Ehre zuteil: Sie sang auf der Amtseinführung des damaligen US-Präsidenten Joe Biden die US-Hymne. Zuvor hatte sie 2012 Barack Obama unterstützt.
5. Madonna
Die Queen of Pop zog 2016 für Hillary Clinton ins Rennen und zeigte sich auf damals noch Twitter überzeugt: „Hillary gonna snatch that Presidency so watch out!! She's a GIRL GONE WILD!“
6. Jon Bon Jovi
Jon Bon Jovi ist nicht nur für sein soziales, sondern auch sein politisches Engagement bekannt. 2004 unterstützte er John Kerry, 2008 und 2012 Barack Obama, 2020 sprach er sich für Joe Biden aus, und wen er 2024 wählen wird, ist ebenfalls nicht schwer zu erraten.
7. Katy Perry
Katy Perry trat mehrfach auf Wahlveranstaltungen für Obama und Clinton auf.
8. Dave Matthews
Der US-amerikanische Musiker Dave Matthews machte sich 2008 und 2012 für Barack Obama stark.
9. U2
Wählen darf Bono als Ire in den USA zwar nicht – dafür trat er gemeinsam mit seinen Kollegen The Edge, Larry Mullen Jr. und Adam Clayton 2009 auf Obamas Inaugurationsfeier auf.
10. Justin Vernon
Der Bon-Iver-Chef trat in seiner Heimatstadt Eau Claire, Wisconsin, für Harris/Walz auf.
Artists im US-Wahlkampf: Das Fazit
Egal, in welche politische Richtung man auch tendieren mag – es lassen sich hier einige eindeutige Tendenzen herauslesen. Bei US-amerikanischen Pop- und Rockstars haben die Demokraten in puncto Endorsements eindeutig die Nase vorn. Die Republikaner haben traditionsgemäß dafür viele populäre Country-Sänger auf ihrer Seite, und auch der eine oder andere Rapper macht sich immer wieder für Trump & Co. stark.