Als am 5. November 1995 – knapp vier Jahre nach Freddie Mercurys Tod – das Album Made in Heaven in den Plattenregalen lag, war es, als würde die Welt noch einmal die Luft anhalten. Die Scheibe, posthum von Brian May, Roger Taylor und John Deacon zusammengestellt, lies Freddies Stimme wie ein Wink aus einer anderen Zeit durch Mark und Bein gehen. Aber über die vielen musikalischen Gänsehautmomente wollen wir jetzt gar nicht sprechen. Sondern, salopp gesagt, über Immobilien. Über eine ganz besondere Immobilie, um genau zu sein.
von Timo Diers
Die im Schatten gelegene Ecke des kleinen Häuschens, das so malerisch neben der Freddie Statue auf dem Made in Heaven Plattencover zu sehen ist, wirkt zugegebener Weise nicht besonders beeindruckend. Aber der Schein trügt. Das kleine Bootshaus ist Teil einer Villa, in der Freddie viele Monate verbrachte, um sich zurückzuziehen und sein letztes Album aufzunehmen. Und wer sich nun als riesengroßer Queen-Fan einschätzen sollte, schon immer mal Urlaub am Genfersee machen wollte und zudem noch das nötige Kleingeld unterm Kopfkissen hat, kann die bescheidene Hütte nun für den nächsten Urlaub buchen.
Vorder- und Rückseite von Made in HeavenMontreux ist für Fans der gepflegten Musik ja an sich schon beeindruckend genug: Der Geburtsort von Smoke on the Water und Heimat des berühmten Jazzfestivals ist seit jeher Pilgerstätte für Musik-Liebhaber aus aller Welt. Da passt es doch wie Faust aufs Auge, für die Unterkunft nicht auf irgendein AirBnB Zimmer zurückzugreifen, sondern sich auch hierbei auf die Spuren von Legenden zu begeben. Das Duck House, wie es scheinbar nach Schweizer Understatement-Art genannt wurde, ist ein 5-Zimmer Anwesen, umsäumt von schnuckeligen 1800 Quadratmetern Garten mit direktem Zugang zum Genfersee. Ausgestattet sind die vier Schlafzimmer, das 60 Quadratmeter Wohnzimmer und die beiden Bäder zu großen Teilen noch mit den originalen Möbeln aus den 70ern.
Roger Müller vom Anbieter Interhome meint dazu: „Wir möchten, dass das Ferienhaus wie bereits in der Vergangenheit als Ort der Ruhe und Lebensfreude genutzt wird“. Keine Frage, der Ruhe und Lebensfreude stehen dort nichts mehr im Wege. Soviel aber vorweg: Ganz billig wird der Urlaub nicht. Eine Woche im Duck House kostet rund 4000 Euro. Aber hey, den Ausblick von Made in Heaven selbst live erleben zu können, ist eine Erfahrung, die man so schnell wahrscheinlich nicht vergisst.
Einen virtuellen Rundgang durch das Duck House könnt ihr hier machen.
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