Rund um das neue Live-Aid-Musical hat sich Bob Geldof dazu geäußert, wieso es ein Event wie dieses nie wieder geben wird – und warum der Rock’n’Roll seiner Meinung nach ausgespielt hat.
Es mag nach den zwei kolossalen Manchester-Konzerten von Oasis vor über 150.000 Fans ein wenig seltsam wirken, aber geht es nach Bob Geldof, dann ist die Ära des Rock’n’Roll vorüber. In einem neuen Interview anlässlich des neuen Live-Aid-Musicals und des 40. Geburtstags des Mega-Benefiz-Spektakels vom 13. Juli 1985 sprach er darüber, wieso es so etwas wie Live Aid nie wieder geben wird.
„Um Band Aid und Live Aid zu verstehen, muss man die Akteur:innen verstehen – nicht nur in der Musik, sondern auch in der Politik“, so Geldof gegenüber dem NME. „Thatcher war an der Macht. Es stimmt, dass wir den Übergang von einer Industrie- zu einer Dienstleistungswirtschaft brauchten, aber die Folgen waren brutal. Ihr wisst schon: ‚Es gibt keine Gesellschaft‘,
‚Gier ist gut‘. Ich glaube, Live Aid war eine Reaktion darauf. Heute sind wir weit entfernt davon. Heute sind wir zurück bei einem schrecklichen Egoismus.“
Für Geldof markiert Live Aid das Ende des Rock’n‘Roll
Für Geldof war Rock’n’Roll damals die gemeinsame Sprache dieses Planeten. „Wir konnten zum ersten Mal seit unserem Verlassen des Rift Valley vor 300.000 Jahren miteinander über die menschliche Existenz und ein Problem sprechen, das, wenn man es weiter bestehen ließe, die gesamte Menschheit betreffen würde. Wir würden daran zugrunde gehen, und alle waren sich einig. Das war diese alberne Popmusik, die das bewirkt hat. Das ist verdammt erstaunlich.“
Heute ist das aber eben nicht mehr so, sagt Geldorf. „Ich persönlich glaube, dass das ‚Rock’n‘Roll-Zeitalter‘ vorbei ist. Ich denke, es war eine 50-jährige Pop-Ära von 1955 bis 2005, und Live Aid hat wahrscheinlich das Ende eingeläutet.“ Stimmt ihr Bob Geldof zu?