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 Isa Foltin/Getty Images for Man Doki Soulmates

Deutsche Jazzlegende Klaus Doldinger gestorben

Die deutsche Musikszene verliert einen ihrer ganz Großen: Klaus Doldinger ist tot. Der bekannte Saxophonist und Komponist starb am 16. Oktober 2025 im Alter von 89 Jahren. Seine Familie teilte in einem Statement mit, dass die Musiklegende friedlich im Kreis ihrer Angehörigen entschlafen sei.

Klaus Doldinger: Blick auf sein Leben

Klaus Doldinger wurde am 12. Mai 1936 in Berlin geboren und wuchs in Wien und Düsseldorf auf. Er lernte Klavier und Klarinette, bevor er am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf Musik studierte. Erste Erfahrungen sammelte er mit seiner Schülerband The Feetwarmers, später mit Oscar’s Trio, das bereits in den Fünfzigerjahren im Radio zu hören war.

Im Jahr 1971 gründete Doldinger die Band Passport, mit der er eine der erfolgreichsten deutschen Jazz-Formationen ins Leben rief. Daie Gruppe entwickelte sich  zu einer festen Größe im europäischen Jazz und prägte mit seiner Mischung aus Rock, Funk und Fusion einen unverwechselbaren Stil. Alben wie Cross-Collateral oder Infinity Machine machten Doldinger auch international bekannt.



Klaus Doldinger: Erfolgreicher Filmkomponist

Neben seiner Arbeit als Jazzmusiker war Klaus Doldinger auch höchst erfolgreich als Komponist für Film und Fernsehen tätig. Seine Titelmelodie zur ARD-Krimireihe „Tatort“ gehört seit 1970 zum festen Klanggedächtnis des deutschen Fernsehens.

Weltweit berühmt wurde Klaus Doldinger mit der Musik zu Wolfgang Petersens Kriegsdrama Das Boot (1981) – einer der eindringlichsten Soundtracks der deutschen Filmgeschichte. Ebenso unvergessen ist seine Filmmusik zu Die unendliche Geschichte (1984), das heute (wie viele seiner Werke) als Klassiker gilt.



„Die Möglichkeit, als Komponist und Musiker in der Filmszene wahrgenommen zu werden, hat mir viel bedeutet. Das wurde auch anerkannt – und hat mir große Freude bereitet“, erinnerte Klaus Doldinger sich 2020 in einem Interview, das ich mit ihm führen durfte. „Auch, dass Filmmusik anders bewertet wurde. Das zeigte sich auf Filmfestivals, wo man die Chance hatte, mit Orchester aufzutreten. Es war auch eine Freude, viele Leute kennenzulernen, die man nicht erwartet hätte. Aufregende und interessante Persönlichkeiten, mit denen ich ja auch zusammengearbeitet habe“, so Klaus Doldinger weiter.




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