
In einem ausführlichen neuen Video-Interview reflektiert Mike Shinoda die Geschichte von Linkin Park. Und erzählt auch, wieso dieses Jahr der perfekte Zeitpunkt für die Reunion war.
2024 gehörte ganz klar Linkin Park. Ihre Single The Emptiness Machine stand wochenlang an der Spitze der deutschen Charts, eine Welttournee zeigte die unveränderte Größe und Macht dieser Band, das neue Album From Zero holte mehrfach Gold und bekam überwiegend sehr gute Kritiken. Die Frage, die man Mike Shinoda dabei durchaus stellen kann, ist aber eben die: Wieso war ausgerechnet 2024 das richtige Jahr für ein Comeback?
Diesem und mehr stellte sich Mike Shinoda in einem ausführlichen Video-Interview mit Complex. „Als Individuen durchleben wir eine sehr interessante Zeit für unsere Band, weil wir einen großen Verlust erlitten haben und uns die Möglichkeit genommen wurde, das zu tun, was wir lieben“, sagte Shinoda da. „In unseren Köpfen war es fast so, als wären wir fertig. Und es gab nichts, was wir hätten tun können, um das zu verbergen.“
Mike Shinoda: Am Ende war es die Musik
Aber eben nur fast. Gänzlich ausgeschlossen habe Shinoda ein Comeback von Linkin Park nie. Und das auch, wie er jetzt sagt, um seinen Kindern und allen anderen zu zeigen, dass man Tragödien und Tiefpunkte überwinden kann. Lange habe Shinoda schon mit den Mitgliedern Joe Hahn und Dave Farrell gesprochen, stets sei es aber nicht sicher gewesen, ob man mit den neuen Mitgliedern Emily Armstrong und Colin Brittain an alte Zeiten anknüpfen könnte.
Es sei eben erst nach einiger Zeit klar geworden, dass man es versuchen will – wenn auch leider ohne Rob Bourdon, der ebenso wie Chester Bennington fehlt in dieser neuen Besetzung. „Wie gehen damit um?“, fragte Shinoda weiter. „Wie gehen wir respektvoll mit ihnen und für sie um? Wie können wir unsere neuen Mitglieder Emily und Colin unterstützen und ihnen die beste Plattform für ihren Erfolg bieten? Das war Wahnsinn. Und das ist nur die kreative Seite.“
Diese Hürden seien für Shinoda lang zu hoch gewesen. Und konnten erst durch die neuen Songs abgebaut werden. „Als wir die Songs gemacht haben, habe ich mich jedes Mal hingesetzt und zugehört, was wir gemacht haben. Das hat mich beruhigt. Es fühlte sich an wie ,Ja, das hat die Seele von Linkin Park in sich‘, auch wenn es anders ist.“