Roger Waters hat Ernst gemacht und Pink Floyds The Dark Side Of The Moon neu eingespielt. Jetzt zeigt er seine ganz eigene Interpretation von Money. Und die klingt… anders. Sehr anders.
von Björn Springorum
Natürlich ist The Dark Side Of The Moon ein perfekter Klassiker, den man nie wieder anfassen sollte: Pink Floyd haben ein Album geschrieben, das der Perfektion verflucht nahe kommt. Sieht Roger Waters aber anders: Schon vor einiger Zeit hatte er angekündigt, das Album neu aufnehmen zu wollen, jetzt wird es langsam ernst: Am 6. Oktober 2023 wird The Dark Side Of The Moon Redux erscheinen – und mit Money gibt es jetzt einen ersten Vorgeschmack darauf:
Wir kennen, wir lieben den Song im Original. Der stoische Beat, die klingelnden Kassen. Was Roger Waters daraus gemacht hat, ist zumindest mal eine krasse und gewagte Neuinterpretation. Langsamer, beinahe schleppend, düsterer, mit dräuenden Streichern und Waters mit allerbester raspelnder Leonard-Cohen-Spätwerk-Voice – Money erinnert hier eher an finsteren Kaschemmen-Jazz, an Düstergrantler Mark Lanegan und Konsorten. Und, das muss man ihm lassen: Es klingt irgendwie grandios.
Die Klage eines älteren Wesens über den Zustand der Menschheit
Waters überbrückt mit The Dark Side Of The Moon Redux die Lücke von einem halben Jahrhundert, um seine ursprünglichen Werke neu zu interpretieren und mit einer neuen Perspektive auszustatten, die er aus seiner eigenen Lebenserfahrung, Philosophie und der Weisheit des Alters gewonnen hat. „Das Original ‚Dark Side Of The Moon‘ fühlt sich in gewisser Weise an wie die Klage eines älteren Wesens über den Zustand der Menschheit“, so Roger Waters. „Aber Dave, Rick, Nick und ich waren so jung, als wir es machten, und wenn man sich die Welt um uns herum anschaut, ist die Botschaft offensichtlich nicht hängen geblieben. Deshalb habe ich mir überlegt, was die Weisheit eines 80-Jährigen in eine neu gestaltete Version einbringen könnte.“
Zusätzlich zur Neuinterpretation jedes der zehn Original-Tracks wird The Dark Side Of The Moon Redux im LP-Format als Bonus eine 13-minütige Originalkomposition enthalten, die von der Neuaufnahme inspiriert wurde.
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