Spotify steht in den letzten Monaten oft in der Kritik vieler Musiker:innen und Nutzer:innen. Einer der Gründe: Spotify kümmere sich nicht genug darum, gegen KI-generierte Musik auf seiner Plattform vorzugehen. Jetzt reagiert das Unternehmen und verkündet, welche Maßnahmen gegen KI-Musik es einführen wird.
Zunächst verteidigte Spotify sich in seinem Statement erstmal: Die Plattform habe schon im letzten Jahrzehnt bereits viel gegen künstlich generierte Musik unternommen. So erklärte das Musikstreaming-Unternehmen: „Allein in den letzten 12 Monaten, einer Zeit, die von der Explosion generativer KI-Tools geprägt war, haben wir über 75 Millionen Spam-Tracks aus Spotify entfernt.“
Drei konkrete Maßnahmen
Die jetzt verkündeten Maßnahmen lassen sich in drei Unterpunkte einteilen. Zum einen hat Spotify nun strengere Regeln gegen Impersonation aufgestellt. Damit ist KI-generierte Musik gemeint, die gezielt Stimmen bestimmter Musiker:innen nachahmt und somit musikalische Deepfakes erstellt. Tools der „Vocal Impersonation“ werden nun mit der Genehmigung der nachgeahmten Person auf der Plattform erlaubt sein. Auch das Hochladen von Musik auf das Profil anderer Musiker:innen soll stärker kontrolliert werden – sodass es nicht passieren kann, dass irgendwer einfach einen angeblichen neuen Track von beispielsweise Taylor Swift hochladen kann.
Im nächsten Punkt geht es um Spam-Uploads. Viele Uploader:innen laden massenweise automatisch generierte Musik hoch oder duplizieren existierende Tracks, um möglichst viele Streams abzugreifen. Die eigentlichen Künstler:innen auf der Plattform bekommen dadurch weniger Geld, da sie gegen die Flut an Spam-Musik ankämpfen müssen, die sie aus den Playlists verdrängt. Dafür sollen diesen Herbst verbesserte Spam-Filter eingeführt werden.
Und die letzte große Maßnahme dreht sich um das Kennzeichnen von KI in der Entstehung von Musik. Bei Songs, bei deren Produktion KI auch nur in geringem Teil als Hilfsmittel verwendet wurde, soll nun klarer ersichtlich sein, in welchem Teil des Prozesses die KI genutzt wurde. Das soll klar in der App angezeigt werden. Dann kann jede:r für sich selbst entscheiden, ob er diese Musik unterstützen möchte.
KI muss laut Spotify nicht schlecht sein
Denn Spotify betont, nicht alle Teile von künstlicher Intelligenz seien schlecht, sondern manche auch hilfreich. Andere seien aber natürlich problematisch. So fasste Charlie Hellman, der Vizepräsident und Global Head of Music Product bei Spotify es gegenüber Variety zusammen: „Wir sind nicht hier, um Künstler:innen dafür zu bestrafen, dass sie KI authentisch und verantwortungsbewusst einsetzen. Wir hoffen, dass sie es ihnen ermöglicht, kreativer als je zuvor zu sein. Aber wir sind hier, um die Unruhestifter zu stoppen, die das System manipulieren.“