Spotify hat eine neue Partnerschaft mit ChatGPT angekündigt. Nutzer:innen können künftig die Unterstützung der KI in Anspruch nehmen, um auf personalisierte Weise neue Musik und Podcasts zu entdecken. Das Angebot soll sowohl für Premium- als auch für Free-Accounts verfügbar sein.
Personalisierte Empfehlungen
Mit der neuen Funktion können User:innen Spotify direkt über ChatGPT nach Musikvorschlägen fragen. Laut dem Unternehmen soll die KI beispielsweise Anfragen wie „Erstelle eine Playlist mit lateinamerikanischen Künstler:innen, die ich häufig höre“ oder „Welche Podcasts empfiehlst du, wenn ich mich für Wissenschaft und Innovation interessiere?“ verstehen und passende Inhalte liefern.
Die Funktion soll sich nahtlos in die bestehende Spotify-App integrieren lassen, wobei ChatGPT auf die bisherigen Hörgewohnheiten der Nutzer:innen zugreifen kann, um Empfehlungen zu verbessern. Spotify betont jedoch, dass keinerlei Audio- oder Videoinhalte mit OpenAI geteilt werden. Das Feature ist freiwillig und erfordert eine ausdrückliche Zustimmung der User:innen.
Menschliche Kuratierung bleibt
Trotz der verstärkten Einbindung von KI betont Spotify, dass die Arbeit menschlicher Redaktionsteams weiterhin zentral bleibe. In einer Pressemitteilung heißt es, man werde „weiterhin in Personalisierungstechnologien investieren“ und gleichzeitig „auf die Expertise und das Gespür unserer menschlichen Kurator:innen setzen“.
Sten Garmark, Global Head of Consumer Experience bei Spotify, erklärte dazu: „Spotify wollte schon immer überall dort sein, wo Menschen Musik erleben. Durch die Integration in ChatGPT entsteht eine neue Möglichkeit, mit Künstler:innen in Kontakt zu treten: direkt, spontan und inspiriert.“
KI-Debatte bleibt kontrovers
Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Diskussion um den Einfluss künstlicher Intelligenz auf die Musikbranche intensiver denn je geführt wird. Erst im September hatte Spotify rund 75 Millionen KI-generierte Tracks von der Plattform entfernt, um laut eigenen Angaben gegen Inhalte vorzugehen, die „Hörer:innen täuschen oder authentische Künstler:innen in ihrer Arbeit behindern“.
Mehrere Musiker:innen äußerten daraufhin Bedenken gegenüber der zunehmenden Präsenz von KI in der Musik. Die walisische Band Holding Absence kritisierte etwa, dass eine KI-Gruppe, die ihre Songs als Vorlage nutzt, inzwischen mehr Streams erzielt als sie selbst. Frontmann Lucas Woodland sprach von einem „Weckruf“ und forderte Fans dazu auf, echte Musikschaffende zu unterstützen.
So, an AI “band” who cite us as an influence (ie, it’s modelled off our music) have just overtaken us on Spotify, in only TWO months.
— Lu (@Lucaswoodland) September 30, 2025
It’s shocking, it’s disheartening, it’s insulting - most importantly - it’s a wake up call.
Oppose AI music, or bands like us stop existing.
Neuer Kurs bei Spotify
Die Partnerschaft mit ChatGPT markiert einen weiteren Schritt in Spotifys Entwicklung hin zu stärkerer Interaktivität. Gleichzeitig steht das Unternehmen vor einem Führungswechsel: Gründer Daniel Ek hat angekündigt, zum Jahresbeginn 2026 als CEO zurückzutreten. Seine Nachfolge übernehmen Alex Norström und Gustav Söderström.