
Unter dem Namen Anitta wurde sie zum größten brasilianischen Popstar aller Zeiten. Die neue Netflix-Doku Larissa: The Other Side Of Anitta erlaubt jetzt einen einmalig intimen und ungeschönten Blick in das Privatleben von Larissa de Macedo Machado. So nah war man einem globalen Superstar noch nie.
Hier gibt's den Trailer:
Man kennt ja mittlerweile das Prozedere von Pop-Dokus. Unter der vorgegaukelten Prämisse der Nahbarkeit bekommt man doch wieder nur Oberflächlichkeiten aus dem Leben der Megastars präsentiert, eingefangen in großen Bildern und unterlegt mit dramatischer Musik. Larissa: The Other Side Of Anitta schlägt da einen vergleichsweise radikalen und spektakulären Weg ein. Gefilmt von ihrer Jugendliebe Pedro Cantelmo, mit dem sie auch während der Dreharbeiten eine Liaison eingeht, erlaubt Brasiliens größter Popstar einen vergleichsweise erschütternd ehrlichen Blick hinter die Kulissen. Diese zehn Erkenntnisse haben wir mitgenommen.
Hört euch hier Envolver von Anitta an:
1. Ihr Weg war vorgezeichnet
Larissa de Macedo Machado wächst in einer Favela am Stadtrand von Rio de Janeiro auf. Die Familie ist arm, wie eigentlich alle im Viertel, die Nächte sind dennoch beherrscht von Feiern und von Musik. Schon mit gerade mal einem Jahr steht Larissa lieber vor einem Lautsprecher und tanzt allein als mit den anderen Kindern zu spielen. Zudem hatte sie schon sehr früh eine ausgeprägte Persönlichkeit. „Alle Kinder machten, was sie wollte“, so erinnert sich ihre Mutter.
2. Sie ehrt die Traditionen ihrer Heimat
Ihre Heimat heißt Honório Gurgel, nördlich von Rios Zentrum. Die Tänze, Musik, Traditionen und omnipräsenten Motorräder ihrer Heimat lassen sie nicht los: Bei ihrem ersten Auftritt auf der Main Stage des Coachella Festivals rekreiert sie einfach eine komplette Straßenszene aus Honório Gurgel. Das imponiert sogar Gaststar Snoop Dogg.
3. Als Kind wurde sie gemobbt
Anitta litt früher sehr unter Mobbing und mangelndem Selbstbewusstsein. Als Kind findet sie sich extrem hässlich, wird wegen ihrer angeblich riesigen Nase gemobbt.
4. Sie erhielt ein Stipendium
Trotz des Mobbings macht sie bei einem Schönheitswettbewerb zum Thema „Recycling“ an ihrer Schule mit – wenn auch nur, um ein Stipendium zu gewinnen. Sie und ihre Mutter basteln ein Paco-Rabanne-Outfit aus gebrauchten Kaffeebechern. Und gewinnen das Stipendium.
5. Familie steht an erster Stelle
Familie ist vielen Menschen wichtig. Wenigen so sehr wie Anitta. Lange auf Tournee zu sein kommt körperlichem und psychischem Schmerz gleich, sie telefoniert ständig mit ihren Eltern, ihrem Bruder oder ihren Tanten. „Meine Tanten haben mich gemeinsam mit meiner Mutter aufgezogen“, berichtet sie. Auch ihre Großeltern spielen eine wichtige Rolle für sie: Ihr Großvater, selbst ein Musiker, brachte sie zur Musik und zeigte ihr unzählige Platten, ihre Großmutter kommt sie auch nach deren Tod in ihren Träumen besuchen. „Ich glaube daran, dass niemand je wirklich geht“, so die Sängerin.
6. Unsicherheit war ihr ständiger Begleiter
Auch als sie längst ein Superstar war, ist sie von Unsicherheiten geplagt. „Ich denke vor jeder Show, dass alles scheiße ist, dass mich alle scheiße finden, dass ich nichts kann und das morgen eh alles vorbei ist“, sagt sie in der Doku. Doch je unsicherer sie wird, desto mehr steigert sich Larissa in die Rolle der selbstbewussten, sexy Anitta hinein.
7. Sie hat ein großes Vorbild
Ihr größtes Idol ist Carmen Miranda. Die portugiesisch-brasilianische Sängerin war vor ihr eine der einzigen Sängerinnen, die Brasilien in der Welt repräsentierten. Anitta besitzt eine Handtasche der Sängerin und richtet ihr Leben auch sonst an der Karriere ihrer Vorgängerin aus. Doch auch Carmen Miranda brach unter dem Erfolgsdruck und den Anforderungen an ihre Karriere zusammen. Wegen ihr zieht Anitta irgendwann die Notbremse, schaltet einen Gang runter.
8. Yoga gibt ihr Halt
Nachdem sie sich durch die vielen Reisen beinahe ruiniert hat, findet sie Halt und Sinn im Kundalini-Yoga. Sie praktiziert regelmäßig, geht auch für einige Zeit in ein Retreat.
9. Sie musste lange mit ihrer Rolle als Superstar hadern
Anitta lebt eine klassische Aschenputtel-Story. Dennoch war sie lange nicht glücklich damit. Die Männer und Frauen, die sie datete, fühlten sich oft eingeschüchtert und unterlegen, das viele Reisen setzte ihr spürbar zu. Erst über die Jahre setzte eine Zufriedenheit ein – „als ich lernte, dass es morgen alles vorbei sein und ich dann immer noch glücklich sein kann“, wie sie sagt.
10. Sie hat alles im Blick. Immer
Heute ist Anitta eine allmächtige One-Woman-Show. Bei Konzerten hat sie auf ihrem Mikro zwei Kanäle – eins für ihre Fans, eins für ihre Crew. Sie kontrolliert unablässig alle Kostüme, Abläufe und Dance-Moves und greift ein oder korrigiert, wenn nötig.