
Am 11. Juni 2025 starb Pop-Genie Brian Wilson im Alter von 82 Jahren nach einem bewegten Leben. Wir werfen einen Blick auf einige der prägendsten Anekdoten und Fakten seiner Karriere.
1. Er machte Musik, um Komplexe zu verarbeiten.
Brian Wilson machte nicht aus Spaß Musik. Sondern, um Dinge zu verarbeiten — vor allem Minderwertigkeitskomplexe, die ihn in seiner Kindheit plagten. „Ich habe mich unzulänglich gefühlt. Und als ich begann Musik zu machen, musste sie besonders herausragend sein“, erzählte Wilson 2016 gegenüber NPR.
2. LSD hat ihn viel gekostet.
Daraus, dass Brian Wilson jede Menge Drogen genommen hat, machte er kein Geheimnis — aber auch nicht daraus, dass ihm die Drogen alles andere als gut getan haben. „Körperlich bin ich in Schuss, nur mein Hirn ist müde. Ich hab zu viele Trips im Leben geschmissen. LSD hat meinen Kopf zermatscht“, erklärte Wilson gegenüber der Bild. Der Musiker warnte andere Leute regelrecht vor dem Konsum von Drogen, so auch in seiner Biografie I Am Brian Wilson: A Memoir. „Ich habe bereits viele Leute gewarnt: Nehmt keine bewusstseinserweiternden Drogen. Das ist gefährlich für die Psyche. Ich bereue es, LSD genommen zu haben. Das ist eine schlimme Droge.“ Zum Ende seines Lebens war Wilson ganz clean — und hatte auch dem Alkohol abgeschworen.
3. Er hatte es schwer als Genie.
Mit dem Label „Genie“ tat sich Wilson eher schwer — vor allem wegen des damit einhergehenden Erwartungsdrucks. „Die Leute beobachten dich, und es scheint, dass ich ständig etwas Großartiges leisten muss. Das ist sehr schwer“, erzählte Wilson 2004 dem Guardian. Das Image eines zerbrechlichen, zurückgezogenen Mannes fand er aber auch nicht besonders gut: „Ich bin einfach ein schüchterner und zurückhaltender Mensch. Manchmal bin ich sehr gesprächig – aber nicht sehr oft. Ich mag es, die Stimmen anderer Leute zu hören. Ich mag Stimmen: Das sind meine Lieblingsdinge auf Platten.“
4. Paul McCartney hat ihm sein Treffen mit der Queen verleidet.
Im Interview mit dem Guardian erinnerte sich Wilsons Kollege Van Dyke Parks daran, wie ihm sein Freund über ein Treffen mit Queen Elizabeth II berichtete. Darin erzählt er, dass er zur Queen nicht allzu viel sagen konnte: „Paul McCartney hat mich ständig unterbrochen“, so Wilson damals laut Parks. Der weiter: „Ich sagte: ‚Brian, das hat er nicht!‘ Er sagte: ‚Doch, und er hat zu viel getrunken und das hat meine Reise ruiniert.“
5. Er nahm im Swimmingpool auf.
Brian Wilson war ein Visionär — auch, was den Sound anging. Bei den Beach Boys drehte sich viel um Wasser, Wellen und Surfen (und das obwohl Wilson weder Surfer war noch Wasser besonders mochte). Dass die Band für die Aufnahmen des lange verschollenen Großwerks Smile in einem (leeren) Swimmingpool aufnahm, passt da irgendwie dazu. Laut Wilson diente aber nicht nur ein Pool, sondern auch eine Dusche als Gesangskabine. Der Grund: der besondere Hall, den der leere Pool hatte.
6. Er hörte nur in Mono.
Brian Wilson war noch ein Kind, als er einen großen Teil seines Hörvermögens auf dem rechten Ohr verlor — und seitdem nur noch links richtig wahrnehmen konnte. Wir reden hier von einem Mann, der mit seinen Alben den Stereosound maßgeblich beeinflusst hat!
7. Er hatte einen Sandkasten in seinem Haus.
Keine Frage: Brian Wilson liebte den Strand. So sehr, dass er ihn in den späten 1960er-Jahren zu sich nach Hause holte und sich einen Sandkasten in sein Haus bauen ließ. Im Wohnzimmer einfach mal die Füße in den Sand stecken zu können, inspirierte schließlich vielleicht zu weiteren großen Hits über Sommer, Wellen, Strand und Meer. Kann man durchaus unter der Kategorie „exzentrisch“ verbuchen!