Ein Text darüber, an welchen Projekten Travis Barker nicht mitgewirkt hat, wäre vermutlich kürzer geraten. Doch wir haben den Deep Dive gewagt und geschaut, was der Blink-182-Trommler im Lauf seiner Karriere alles auf die Beine gestellt hat. Spoiler: Es ist eine Menge – und manches davon sehr unerwartet.
1. Avril Lavigne – The Best Damn Thing (2006)
Sie ist die Punkrock-Queen der Jahrtausendwende; ab Mitte der 2000er klingt ihr Erfolg beinahe schon wieder ab. Doch mit The Best Damn Thing veröffentlicht Avril Lavigne noch ein drittes Hit-Album, bevor sie eine längere Studiopause einlegt. Auf der Platte zu hören ist unter anderem Travis Barker, zum Beispiel in Runaway – und für Lavignes Comeback-Platte Love Sux (2022) sitzt er sogar an den Schiebereglern.
2. Travis Barker & DJ Whoo Kid – Let The Drummer Get Wicked (2011)
Anfang 2011 rückt Travis Barkers Solodebüt in greifbare Nähe. Doch bevor der Blink-182-Drummer ein komplettes Album auf seine Fans loslässt, schiebt er noch ein Hip-Hop-Mixtape vor: Let The Drummer Get Wicked, gemeinsam mit G-Unit-Turntable-Virtuose DJ Whoo Kid. Lil Wayne, The Game, Lupe Fiasco, Wiz Khalifa: Die Gästeliste liest sich wie ein All-Star-Line-up, doch das Ergebnis klingt herrlich roh und ungeschliffen.
3. Travis Barker, Lil Wayne, Rick Ross, Swizz Beatz & The Game – Can A Drummer Get Some? (2011)
Wenig später ist es soweit: Travis Barkers erstes Soloalbum Give The Drummer Some erscheint, inklusive der Vorab-Single Can A Drummer Get Some?. An Blink-182 erinnern hier höchstens ein paar verirrte E-Gitarren; stattdessen regiert Hip-Hop, rhythmisch vorangetrieben von Barker, der in dieser Rolle spürbar zu 100 Prozent aufgeht und sie deshalb scheinbar mühelos beherrscht.
4. Britney Spears – Don’t Keep Me Waiting (2011)
Diese Kollaboration hätten wohl nicht viele erwartet, doch hört man sich den Bonustrack von Britneys siebtem Studioalbum Femme Fatale an, wirkt die Verbindung plötzlich nicht nur nachvollziehbar, sondern geradezu logisch. Produzent Darkchild (Mary J. Blige, Destiny’s Child) zeigt die Popsängerin von einer ungewohnten, kantigeren Seite – und genau dort fügt sich Barkers Drumming erstaunlich stimmig ein.
5. Travis Barker & Yelawolf – Psycho White (2012)
Travis Barker und Rapper Yelawolf verstehen sich hervorragend – eine musikalische Zusammenarbeit lag also förmlich in der Luft. Und erneut zeigt sich der Blink-182-Schlagzeuger von seiner vielseitigsten Seite. Für weniger geübte Trommler wären die Hochgeschwindigkeits-Raps von Yelawolf ein regelrechtes Minenfeld, doch Barker übernimmt das Zepter und navigiert seinen Kumpel mit spielerischer Präzision.
6. Lil Peep & XXXtentacion – Falling Down (Remix) (2019)
Auch beim nächsten Track trifft Rap auf Punkrock. Falling Down von Lil Peep und XXXTentacion ist im Original eine melodische Hip-Hop-Nummer, doch in Barkers Remix bekommt der Song dank punkigem Drumming und verzerrter Gitarren eine ganz neue Energie. Kaum überraschend: Die Mischung funktioniert, und Barkers Version steht als kraftvolle, eigenständig klingende Alternative neben dem Original.
7. Machine Gun Kelly & Yungblud – I Think I’m Okay (2019)
Wenn sich zwei der größten Rockstars seit der Jahrtausendwende für einen gemeinsamen Track zusammentun, darf Travis Barker natürlich nicht fehlen. Die Kollaboration sitzt an allen Ecken, denn Machine Gun Kelly und Yungblud zählen nicht nur eindeutig Blink-182 zu ihren Einflüssen – auch das launige Hinterhof-Gig-Musikvideo strahlt jede Menge Punkrock-Charme aus.
8. Maggie Lindemann – Friends Go (2019)
Maggie Lindemann aus Dallas ist seit rund zehn Jahren aktiv; ihren ersten Plattenvertrag unterschreibt sie bereits 2015 im Alter von 17. Nur vier Jahre später kommt es zur Zusammenarbeit mit Travis Barker – und Friends Go dürfte vor allem jene ansprechen, die auch Avril Lavigne auf ihrer Playlist haben. Im Hintergrund zu hören: Travis Barkers unerbittliches Gedresche auf sein Drumkit.
9. Machine Gun Kelly – Tickets To My Downfall (2020)
Tickets To My Downfall ist bis heute das erfolgreichste Album von Machine Gun Kelly und Travis Barker hat daran einen erheblichen Anteil. Der Blink-182-Drummer wirkt nämlich nicht nur als Schlagzeuger, sondern auch als Produzent und Songwriter an der Platte mit. Außerdem übernimmt er stellenweise sogar zusätzliche Instrumente wie Piano und Bass. Beeindruckend!
10. Willow – Transparent Soul (2021)
Willow, die Tochter von Will und Jada Pinkett Smith, kommt im Jahr 2000 zur Welt – just in dem Moment, als Blink-182 im Erfolg ihres Albums Enema Of The State (1999) schwimmen. 21 Jahre später – Willow ist längst eine etablierte Künstlerin – tut sie sich mit Travis Barker zusammen und nimmt mit ihm den Track Transparent Soul auf. Das Ergebnis: eine pointierte Mischung aus Indie und Pop-Punk.