Courtney „Coco“ Jones ist etwas gelungen, das nur wenigen gelingt: Sie schaffte den Sprung vom gefeierten Kinderstar der Disney-Welt zur ernstzunehmenden, erfolgreichen Musikerin. Die Musikwelt hat sie im Sturm erobert, für viele gilt sie längst als eine der aufregendsten Stimmen im modernen R&B.
Früher Ruhm – frühe Klarheit
Coco Jones wurde am am 4. Januar 1998 in Columbia, South Carolina geboren, wuchs aber in Tennessee auf. Die Musik war ihr in die Wiege gelegt: Ihre Mutter war Sängerin, ihr Vater NFL-Profi. Ein prägendes Umfeld in Sachen Kreativität, aber auch Disziplin und Eifer. Musik machte sie schon früh, bereits mit neun Jahren nahm sie erste Songs auf. Ihren Durchbruch als Kinderstar feierte sie 2012 im Disney-Film Let It Shine, weitere Rollen in So Random! und Meine Schwester Charlie folgten.
Musikalischer Neuanfang
2018 veröffentlichte sie den Song Just My Luck. Darin sprach sie offen über die systemischen Hürden, denen sich Schwarze Künstler:innen in der Unterhaltungsindustrie ausgesetzt sehen. Ein Statement mit Nachhall – und der Auftakt zu ihrer musikalischen Neupositionierung.
2022 folgte ein Meilenstein: Sie unterschrieb sie beim legendären Label Label Def Jam. Coco veröffentlichte die EP What I Didn’t Tell You, mit der Single ICU gelang ihr der musikalische Durchbruch: Platz 1 der Billboard R&B Airplay-Charts, Platinstatus und gleich fünf Grammy-Nominierungen im Jahr 2024. Coco Jones gewann in der Kategorie Best R&B Performance. „Dass ich für fünf Grammys nominiert wurde – das war ein Satz, den ich nie über mich selbst erwartet hätte“, sagte sie im Interview mit ELLE. „Und der Gewinn war einfach surreal.“
Here We Go und neues Album
Mit Here We Go, der ersten Single ihres neuen Albums Why Not More? beweist Jones erneut ihr Gespür für emotionale Tiefe und musikalisches Feingefühl. Der Track, produziert von Cardiak (bekannt durch seine Arbeiten mit Drake, Kendrick Lamar, H.E.R., PARTYNEXTDOOR) und Wu10m (J. Cole, Jazmine Sullivan), erzählt von der Spirale eines Rückfalls in eine alte Beziehung. Untermalt von einem Sample aus Lenny Williams’ Soulklassiker Cause I Love You singt sie: „Ich war in seinem Bett, aber du warst mietfrei in meinem Kopf.“
Der Song ist die perfekte Einstimmung auf ihr jüngst erschienenes Album, auf dem Coco Jones all ihre musikalischen Vorlieben vereint. Gospel hat dabei genauso Platz wie Country, aber auch der Popsound ihrer Disney-Ära wird heraufbeschworen. „Ich interessiere mich für so viele verschiedene Musikrichtungen. Man darf nicht vergessen, dass ich voll und ganz ein Disney-Girl war – ich war also völlig von diesen Pop-Hits umgeben“, erzählte sie gegenüber ELLE. „Und ich komme aus dem Süden, deshalb habe ich Folk-Country mit erwachsenen Künstler:innen und Musiker:innen gesungen und musste mich dabei behaupten. Es gibt andere Kapitel meines Lebens, denen ich Tribut zollen möchte. Und natürlich bin ich in der Kirche aufgewachsen. Gospelmusik hat mir so viel über Seele und die spirituelle Verbindung durch Musik beigebracht“, so die Musikerin weiter.
Coco Jones im Circle Store:
Auch als Schauspielerin erfolgreich
Auch als Schauspielerin ist Coco Jones weiterhin aktiv. Sie war als Hilary Banks im Fresh Prince-Reboot Bel-Air sowie in der Netflix-Produktion Vampires VS. The Bronx zu sehen. Ihre Sichtbarkeit macht sie zu einem Vorbild – besonders für junge, Schwarze Frauen. „Ich habe mir als Kind immer diese Repräsentation gewünscht, die mir zeigt, dass meine Träume möglich sind“, sagt sie.
Ob ihre Arbeit als Schauspielerin ihre Musik beeinflusst? „Das wirkt sich definitiv auf meine Songs aus, weil ich gerne Geschichten erzähle“, erklärt sie. „Mein Schauspiel-Gehirn versetzt mich direkt in die Szene.“