
Im August 2024 gaben Aerosmith ihr Ende als Live-Band bekannt. Der Grund dafür: eine irreparable Stimmband-Verletzung von Frontmann Steven Tyler, die ihm Tourneen nicht mehr erlaubt. Im Rahmen der Grammy Awards 2025 trat Tyler jedoch auf einer Viewing-Party für den Janie’s Fund auf – mit prominenten Gastmusiker:innen. Das weckte die Hoffnung, dass der 77-Jährige doch wieder auf Tour gehen könnte. Nun äußert sich der ehemalige Guns-N’-Roses-Drummer Matt Sorum dazu.
Matt Sorum über Steven Tylers Status Quo
Sorum, der als Musical Director für Tylers Grammy-Party-Auftritt fungierte, erklärte gegenüber dem Radiosender WBAB:
„Einige Fans waren ein bisschen so: ‚Nun ja, er kann ja singen.‘ Also, lassen Sie mich kurz erklären, was mit Steven Tyler los ist, denn er ist ein wirklich guter Freund. Und wir haben zehnmal am Tag telefoniert. Es war großartig. Und er vertraut mir. Das ist eine große Ehre für mich. Er ist so eine ikonische Persönlichkeit, und ich denke, als jemand, der sein ganzes Leben lang in einer Band war, wollte er dieses Gefühl haben, einen Kollaborateur und Bandkollegen zu haben – und er hat mich gewählt.“
Steven Tyler: Kein Playback
Matt Sorum weiter: „Ich dachte mir: ‚Okay.‘ Zwei Monate lang haben wir jeden Tag gesprochen … Aber wie auch immer, er ging raus und hat gesungen. Und das war ein wirklich großer Moment für ihn, weil er sich schwer verletzt hatte. Wird er wieder auf Tour gehen? Nein, wird er nicht. Denn – und das habe ich den Leuten erklärt – Steven kann sich nicht mehr den Strapazen einer weltweiten Tournee aussetzen, weil das ein enormer Druck ist. Und wenn man kein Sänger ist, versteht man nicht, was er durchmacht. Aber er ist 77 Jahre alt und ein Perfektionist. Und wenn er nicht perfekt singt, stört ihn das.“
Sorum sprach auch über die Möglichkeit, dass sich Tyler ein wenig helfen lassen könnte – etwa mit Backing-Bändern oder Playback. Das komme aber gar nicht in Frage:
„Und er wird es nicht auf Band packen, so wie es 80 Prozent der Künstler da draußen tun, die euer Geld nehmen. Er wird nicht mit Playbacks arbeiten, und er wird die Tonarten der Songs nicht ändern. So ist er einfach. Er sagt: ‚Ich bin ein Künstler. Ich bin ein Sänger. Das ist meine Band. Ich mache das seit 50 Jahren. Und wenn ich es nicht perfekt machen kann, dann kann ich es nicht.‘ Und das respektiere ich. Ich habe oft mit ihm darüber gesprochen. Ich sagte: ‚Dann sing einfach vier oder fünf Songs, mehr nicht.‘ Er meinte: ‚Das kann ich machen.‘ Und das war nur dieses eine Mal. Vielleicht wird er es in Zukunft noch einmal tun und dann vielleicht dieselbe Anzahl an Songs singen.“