Die Corona-Krise entlockt uns die interessantesten Bewältigungsmechanismen. Die einen hamstern Toilettenpapier, die anderen streamen Konzert um Konzert.
von Timon Menge
Viele trifft das Virus hart, einige kommen zur Ruhe. Alice Cooper hat seinen ganz eigenen Weg gefunden, um mit dem Ausnahmezustand umzugehen. Zur Zeit verbringt der Schockrocker jeden Morgen auf dem Golfplatz.
Hier könnt ihr euch die Breadcrumbs EP von Alice Cooper anhören:
Wir kennen unsere Tante Alice mit böser Schminke im Gesicht, mit Schlange auf der Schulter und in schwarzer Lederklamotte. Dass Vincent Damon Furnier, wie Cooper mit bürgerlichem Namen heißt, auch gerne den Golfschläger schwingt, dürften hingegen eher Insider wissen. In einem Interview mit dem Magazin Forbes verrät der Rocker nun, wie ihm der Sport durch die Krise hilft.
Morgens Golf, danach Fernsehen
Schon seit Jahrzehnten lebt Alice Cooper in Arizona. „Das Tolle hier ist, dass alle Golfplätze geöffnet haben“, erzählt er zu Beginn des Gesprächs mit Interviewer Steve Baltin. „Das Golfen gilt als Outdoor-Tätigkeit. Man fasst nichts an, außer dem eigenen Equipment. Und man soll ja rausgehen, spazieren gehen und sich bewegen. Golf ist kein Kontaktsport und es gibt hier 200 Plätze. Also gehen wir jeden Morgen raus, am Anfang sind wir sogar allein. Wir haben den ganzen Platz für uns und sind gegen 9:30 oder 10 Uhr fertig. Wenn wir dann nach Hause kommen, fühle ich mich nicht mehr so schuldig, wenn ich den Rest des Tages vor dem Fernseher verbringe.“
„Ich habe keine Angst vor dem Ding.“
Erst kürzlich hatte Cooper der Zeitung Arizona Republic verraten, dass er sich in seinem Haus weniger verwundbar fühle, als wenn er jede Nacht in einem anderen Hotel verbringe. „Du weißt nie, wer zuletzt dort war, und was alles angefasst wurde“, erklärt er. „Als ich in Europa war, habe ich meine Hände den ganzen Tag gewaschen und desinfiziert. Jedes Mal, wenn man etwas angefasst hat, dachte man nachher: ‘Woher weiß ich, dass das nicht infiziert war?“. Trotzdem gibt er zu Protokoll: „Ich habe keine Angst vor dem Ding.“ Man müsse nun aber an jeden denken und wisse nie, was der Kerl nebenan für gesundheitliche Probleme habe.