Perfektion ist überbewertet – das findet auch die britisch-philippinische Singer/Songwriterin Beabadoobee.
Beabadoobee: Das Leben widerspiegeln
Beabadoobee, mit bürgerlichem Namen Beatrice Ilejay Laus, sprach kürzlich in einem Interview über Perfektion und das Nicht-Perfekt-sein. Ihre Songs sollen das wahre Leben widerspiegeln – und dazu gehört auch etwas Mut zur Imperfektion, meint sie.
Einzigartigkeit statt Schönheitstandards
„Ich denke an Schönheitsstandards und daran, wie Menschen ihre Gesichter verpfuschen, um perfekt zu sein“, sagte sie der Publikation. „Sie verlieren ihre Einzigartigkeit. Ich finde, es ist das Gleiche mit Musik. Man will die Fehltritte hören, weil das etwas Besonderes daraus macht.“
Auf die Analogie zur perfekten Nase in der Popmusik angesprochen, meint sie: „Na ja, ich will das nicht! Lass uns die Nase schief lassen.“
„Vielleicht schreibe ich einen Song, der nicht den genauen Regeln des Songwritings folgt. Oder vielleicht macht dieses Wort neben jenem keinen Sinn, aber so spreche ich eben. Deshalb können sich die Leute mit meiner Musik identifizieren“, erklärt Beabadoobee.
Cringe-Momente und Therapie
Für Beabadoobee hat das Songschreiben etwas Therapeutisches – ihre frühen Songs, etwa jene ihrer Debüt-EP Fake It Flowers aus dem Jahr 2020, möchte und könnte sie sich laut eigenen Angaben heutzutage nicht mehr anhören, da es ihr unangenehm wäre. Als sie es dennoch einmal tat, führte dies zu „Cringe“-Momenten, wie sie erklärt.
„Ich konnte es nicht anhören! Heute habe ich viel Mitgefühl für mich selbst – so etwas wie: ‚Oh, Liebes, du wirst das schaffen, Bea!‘“, sagte sie. „[Jetzt] sehe ich ein junges Mädchen, das durch diesen sehr notwendigen Abschnitt des Lebens geht. Ich habe diesen Mist durchgemacht, und viele Leute haben es gesehen. Ich wäre nicht die Person, die ich heute bin, ohne das, und es lässt mich diese Phase meines Lebens wertschätzen.“