Bill Ward über Sabbath-Reunion: „Diesen Vertrag hätte ich niemals unterzeichnen können!“
news03.04.20
Jetzt spricht Bill Ward selbst: In einem Interview nennt der Originalschlagzeuger von Black Sabbath Gründe, weshalb es ihm unmöglich war, bei der Reunion seiner alten Band mitzumachen.
von Björn Springorum
Sabbath's Rückkehr ohne Bill
Anfangs sah es ja noch gut aus: Als Black Sabbath 2011 ganz offiziell ihre Rückkehr bekanntmachten, taten sie das zu viert. Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward verkündeten ihr Comeback, und die Musikwelt stand Kopf. Dann, 2012, plötzlich die Hiobsbotschaft: Bill Ward war doch wieder raus. Das Album 13 und die massiven Tourneen im Anschluss fanden ohne den Schlagzeuger statt, der eines der Gründungsmitglieder war.
Unerfüllbare Bedingungen
Die Enttäuschung der Fans war groß, der schwarze Peter wurde rasch Sharon Osbourne und ihren knallharten Vertragsverhandlungen zugeschrieben. Und obwohl Ozzy damals vor allem Wards angeblich schlechten Gesundheitszustand vorschob, scheint an dieser Vertragssache doch mehr dran zu sein. In einem ausführlichen Interview der aktuellen Ausgabe von Rock Candy äußert sich der Drummer jetzt zumindest endlich mal konkret zu diesen ganzen Vermutungen, Gerüchten und Vorwürfen. „Ich wollte einfach nur eine faire Situation, doch dazu kam es einfach nicht“, erklärt er. Die Bedingungen, die man ihm stellte, wären einfach unerfüllbar gewesen. „Selbst wenn mir jemand eine Pistole an den Kopf gehalten hätte, hätte ich diesen Vertrag nicht unterschreiben können. Ich bereue weniger in meinem Leben mehr als das, vor allem tat es mir aber für die Fans leid. Das hält mich aber nicht ab“, überrascht er dann, „diese Typen zu lieben. Sabbath werden immer in meinem Herzen sein.“
Insbesondere diese letzte Aussage dürfte nach all dem, was passiert ist, ordentlich überraschen. Doch Ward fährt fort: „Ich wünsche ihnen nur das Beste!“, betont er. „Liebe ich sie immer noch? Ja. Zumindest nehme ich es ihnen nicht übel.“ Liegt vielleicht auch daran, dass mittlerweile ordentlich Gras über die Sache gewachsen ist. Denn machen wir uns nichts vor: Angeschlagene Gesundheit als Grund vorzuschieben, scheint angesichts der Zustände manch anderer Bandmitglieder eine ziemlich schwache Ausrede.