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Bon Scott auf der Bühne. Foto: Roger Morton/Cleopatra Records/Getty Images

Verschollenes Album mit Bon Scott veröffentlicht!

Das Leben vor AC/DC: Bevor Bon Scott zu einem der wichtigsten Frontmen der Rockmusik wurde, sang er sich bei Fraternity die Seele aus dem Leib. Von denen ist jetzt ein Album mit unveröffentlichten Aufnahmen aufgetaucht!

von Björn Springorum

Bei AC/DC singt Bon Scott keine sechs Jahre. Die Zeit reicht, um zu einer der prägenden Figuren des Rock zu werden, zu einem Titan hinter dem Mikrofon, dessen Tod am 19. Februar 1980 auch vier Jahrzehnte später nichts von seiner Tragik verloren hat. Länger musikalisch aktiv war der gebürtige Schotte Scott aber sogar vor AC/DC: Ganze zehn Jahre – von 1964 bis 1974 – spielte und sang er in diversen australischen Bands. Erst The Spektors, dann The Valentines – und schließlich Fraternity.

Block‘n‘Roll

Zu denen stieß Scott irgendwann zu Ende des Jahres 1970, schon damals getragen vom Ruf, ein explosiver, charismatischer Fronter zu sein. Gut, er spielte hier zwar auch die Blockflöte, doch es ist durchaus eine legitime These, dass Fraternity auch durch Bon Scotts Leistung am Mikrofon (und der Blockflöte!) zu einer der angesagtesten Bands in Australien wurden. Der ganz große internationale Erfolg suchte Scott zwar erst bei AC/DC heim; erste Meriten verdiente er sich aber schon mit den beiden Fraternity-Platten Livestock und Flaming Galah.

Ein historisches Tondokument

Aber jetzt kommt‘s: Fraternity nahmen in den frühen Siebzigern noch eine weitere Platte auf, die aber nie veröffentlicht wurde und in Vergessenheit geriet! Bei seinen Arbeiten für eine Biografie über Fraternity stolperte der australische Historiker Victor Marshall über dieses Album namens Second Chance – und sorgte dafür, dass es jetzt im Box-Set Seasons of Change – The Complete Recordings, 1970-1974 erstmals veröffentlicht wurde. „Es war ein wahrgewordener Traum, mit einer von Australiens ersten und wichtigsten Pub-Rock-Bands zu arbeiten“, so Marshall. „Ich hoffe, dass alle Mitglieder von Fraternity endlich die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.“

Wie die beiden Werke Livestock und Flaming Galah ist Second Chance ein historisches Tondokument, das feinsten Rock mit progressiven, psychedelischen und bluesigen Untertönen enthält. Ist dennoch ganz in Ordnung, dass Scott die Blockflöte nicht mit zu AC/DC genommen hat.

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