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Foto: Brendon Thorne/Getty Images

Brian Johnson fühlte sich zu alt, um bei AC/DC einzusteigen

In einem neuen Interview erzählt der Sänger, dass er nach dem Tod von Bon Scott zunächst mal gar nicht so begeistert von der Idee war, bei AC/DC zu singen. Es kam – zum Glück – alles ganz anders.

von Björn Springorum

Selbst die größten Legenden der Rockmusik können kurios anfangen. So wie die Fabel von Brian Johnson  auf seinem Weg vom mittellosen Musiker zum Sänger auf dem erfolgreichsten Rock-Album aller Zeiten. Bevor er den 1980 verstorbenen Bon Scott ersetzt und mit Back In Black aus dem Stand Musikgeschichte schreibt, singt er bei den Glam-Rockern Geordie. In einem neuen Interview auf seinem offiziellen YouTube-Kanal rollt er jetzt die seltsame Geschichte auf, wie er aus dem englischen Newcastle zum Sänger der Australier wurde:

„Ich arbeitete damals für eine Autofirma in Newcastle, als das Telefon klingelte und eine Dame mit deutschem Akzent wissen wollte, ob ich Brian Johnson sei“, erinnert er sich mit durchaus komödiantischem Talent bei der Stimmimitation. „Sie sagte nicht, wer sie war, aber sie wollte, dass ich nach London komme, um für eine Band vorzusingen.“ Welche Band, verriet sie zunächst nicht. Als er ihr erklärte, dass ihn die drei Jahre mit Geordie praktisch pleite gemacht hatten und eine mysteriöse Reise nach London einfach nicht drin war, rückte sie mit der Sprache raus. „Ich sagte ihr, dass sie mir schon sagen müsse, um wen es sich handelt und sie gestand widerwillig, dass es um AC/DC geht. Ich sagte ihr, dass das natürlich eine tolle Band ist, ich aber einfach zu alt für den Job sei.“

Die Staubsaugerwerbung

Die Rockgötter hatten aber etwas dagegen: Sie brachten ihn mit einem Typen zusammen, der Werbespots für Hoover machte und Johnson als Sänger des Jingles wollte – rein zufällig in London. Er nahm sich frei, rief die seltsame Dame mit dem deutschen Akzent zurück, betrat die Vanilla Studios in London. Und der Rest ist Geschichte. Oder quasi: Brian Johnson ist bekannt dafür, Details auszuschmücken, zu verändern oder wegzulassen. Das ist schon okay im Evangelium des Rock’n’Roll, ein wenig Mythos hat noch keiner Band geschadet.

Wie AC/DC überhaupt auf Johnson aufmerksam wurden, ist auch so eine urban legend: Bon Scott sah Geordie in den Siebzigern live, Brian Johnson schrie und krümmte sich auf der Bühne. Scott war beeindruckt, doch wie es sich herausstellt, hatte Johnson eine Blinddarmentzündung und schrie vor Schmerzen. Völlig egal natürlich: Brian Johnson sang der Band in London Whole Lotta Love und Nutbush City Limits vor, nahm danach Back In Black mit ihnen auf. Und der Rest ist Geschichte.

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