Im August wurde die lang ersehnte Wiedervereinigung von Oasis bekanntgegeben. Nun soll Richard Ashcroft die Brüder auf ihrer UK-Tour als Support Act begleiten. Fans sehen diese Auswahl mit gemischten Gefühlen.
Richard Ashcroft, ehemaliger Sänger von The Verve, wird nun offiziell das Comeback von Oasis unterstützen. An 19 Terminen in Cardiff, Manchester, London, Edinburgh und Dublin wird Ashcroft als Support Act die Shows eröffnen. Nachdem lange über eine Unterstützung des ehemaligen The Verve Sängers spekuliert wurde, wurde dies nun bestätigt.
„Musik ist Kraft“
Laut dem Guardian verrät Ashcroft, dass ihn Oasis zu vielen seiner „besten Werke“ inspiriert haben. Zur gemeinsamen Tour mit Oasis: „Als Fan der ersten Stunde war ich aus vielen Gründen total aufgeregt, als die Nachricht von der Rückkehr von Oasis verkündet wurde. (…) Es war die Perfektion von Live Forever, die mich dazu gebracht hat, selbst zu schreiben. Sie hatten den Mut, großartig zu sein, und machten unsere Träume wahr. Ich werde mich immer mit Freude an diese Zeit erinnern. Jetzt ist es soweit, neue Erinnerungen zu schaffen, und ich bin bereit, loszulegen. Wir sehen uns nächsten Sommer. Musik ist Kraft.“
The Verve x Oasis: Wie alles begann
Doch die musikalische inspiration liegt nicht nur auf Seiten Richard Ashcrofts. Auf ihrem renommierten Album (What’s The Story) Morning Glory? widmen Oasis dem befreundeten Sänger sogar einen Song. In den Liner Notes zum Album schreiben sie, dass Cast No Shadow dem „Genie von Richard Ashcroft“ zu verdanken sei.
Aber schon eine längere Geschichte verbindet die Gallagher Brüder und den The Verve Sänger Richard Ashcroft. Im Jahr 1993 eröffneten Oasis bereits mehrere Shows für The Verve. Später erwiderten sie den Gefallen und nahmen Richard Ashcroft und seine Band mit auf ihre Tour. Demnach kommt die Wahl von Richard Ashcroft als Support für die im Sommer 2025 anstehende Reunion Tour wie gerufen. Mit Songs wie Bittersweet Symphony prägte Ashcroft gemeinsam mit The Verve die Britpop-Ära, in welcher Oasis bekanntlich große Namensträger waren.
Kritik von den Fans
Während zahlreiche Oasis Fans die nostalgische Britpop-Kombination begrüßen, hagelt es gleichzeitig Kritik. Viele sind enttäuscht, dass die Kultband nicht jüngeren Bands die Möglichkeit gibt, sie bei ihren Shows zu unterstützen. Vor allem, nachdem Gerüchte in der Luft schwebten, dass die Dubliner Band Fontaines D.C. oder die fellow Mancunians Courteeners als Support-Acts in Frage kämen.
Liam Gallagher äußert sich, wie so gerne, dazu auf der Plattform X (ehemals Twitter): „An all die Leute, die herumheulen, weil wir den jungen Bands keine Liebe zeigen und sie nicht supporten lassen: Es gibt LEVELS in diesem Spiel, und ich fürchte, 99 Prozent von euch liegen meilenweit daneben. LFUCKING.“
Gefangen in der Nostalgie
Dass sich der Sänger hierbei wenig verständlich für das Bedauern seiner Fans zeigt, kommt nicht überraschend. Denn nicht nur Liam selbst hatte sich bereits wenig begeistert im Internet über Fontaines D.C. geäußert. Im Studio Brussel Interview gesteht die Dubliner Band, dass sie die Oasis Reunion „nicht weniger interessieren könnte“ und sie dabei das Gefühl haben, „dass wir stecken bleiben und in einer so nostalgischen Sache gefangen sind, dass wir vergessen, neue Dinge zu schaffen.“ Die Abneigung scheint also – trotz Euphorie der Fans – auf beiden Seiten gleichermaßen zu bestehen.