Im US-Bundesstaat Tennessee soll die Statue eines ehemaligen Ku-Klux-Klan-Großmeisterzaubererquatschkopfs durch Dolly Parton ersetzt werden. Zumindest verlangt das eine Petition, die auf change.org gerade ziemlich Fahrt aufnimmt. Gefallen dürfte das auch Taylor Swift: Diese äußerte sich gerade extrem kritisch über die Denkmal-Politik ihres Heimatstaates.
von Victoria Schaffrath
Weiße Kapuzen und brennende Symbole: Was sich fast ein wenig nach Kölner Karneval anhört, gehört in Amerika besonders in den Südstaaten leider immer noch zur Realität. Der Ku-Klux-Klan bleibt mit seiner rassistischen Ideologie in den Köpfen der Menschen präsent, genau wie völlig veraltete Denkmäler seiner Führer weiterhin in Regierungsgebäuden verweilen.
Denkmal-Remaster dank Black-Lives-Matter-Bewegung
Im Bundesstaat Tennessee kommt es besonders dicke: Dort prangen im „State Capitol“, also im Regierungs- und Gouverneurssitz, gleich zwei fragwürdige Figuren, nämlich Edward Carmack und Nathan Bedford Forest. Bei ersterem handelt es sich um einen rassistischen Zeitungsherausgeber, der zu Lynchmorden und Angriffen auf die wegweisende Journalistin Ida B. Wells aufrief. Letzterer führte im amerikanischen Bürgerkrieg Teile der Konföderierten-Armee an – und wenig später in der Funktion des ersten sogenannten „Imperialen Hexenmeisters“ auch den Ku-Klux-Klan.
https://twitter.com/taylorswift13/status/1271534712423698434?s=20Wie Taylor Swift auf Twitter mitteilte, machte man mit Carmack bereits kurzen Prozess. Vor dem Hintergrund der Black-Lives-Matter-Proteste entfernen sowohl Aktivist*innen als auch offizielle Stellen derzeit allerhand Statuen; Carmack fiel vergangene Woche. „Der Staat Tennessee hat versprochen, die Statue zu ersetzen. Das ist eine Verschwendung staatlicher Gelder und eine verpasste Möglichkeit, das Richtige zu tun“, kritisierte die Musikerin dann scharf die angekündigten Gegenmaßnahmen.
Aus Kapuzen-König mach Country-Queen
Da sie ihre Wahlheimat früh nach Nashville, Tennessee verlegte, plädiert Swift weiter an ihren Heimatstaat, doch auch das (erschreckend unförmige) Denkmal des KKK-Kapuzen-Königs und den dazugehörigen Feiertag abzuschaffen: „Dank gesellschaftlichem Druck bemüht sich der Staat gerade, das zu ändern, sodass die Bevölkerung von Tennessee das vielleicht nicht länger ertragen muss. Ich drücke die Daumen.“
https://twitter.com/taylorswift13/status/1271534725321101319?s=20Eine Petition auf change.org präsentiert dazu gleich die perfekte Alternative: Warum nicht den verbeulten Rassisten durch die Ikone Dolly Parton ersetzen? „Lasst uns die Statuen von Männern, die dieses Land zu zerstören versucht haben, ersetzen durch diese Frau, die ihr ganzes Leben schon versucht, uns näher zusammen zu bringen“, verkündet dort Alex Parsons, Sprachrohr der Petitionsstellenden. Weiter heißt es: „Auch wenn die Idee vielleicht witzig erscheint, die Geschichte dieser Monumente ist es nicht. Die Tyrannei, der mit diesen Statuen gedacht wird, darf nicht länger geduldet werden; möge man sie durch jemanden ersetzen, der eine solche Ehre verdient hat.“
https://www.instagram.com/p/Bu4vY0aHkp9/Dolly Parton wäre für Tennessee sicherlich ein guter Anfang, auch wenn wir für Musikheld*innen Afro-Amerikanischen Ursprungs wie Aretha Franklin oder Memphis Minnie plädieren würden. So oder so verdient diese Idee in unseren Augen synchron erhobene Pommesgabeln. Übrigens: Die Petition (hier entlang) kann man auch mit deutschem Wohnsitz unterzeichnen.