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Foto: LEHTIKUVA/AFP via Getty Images

Ein Häufchen Rache: Paul McCartney soll Baby-Kot an Journalisten geschickt haben

Auch Legenden verlieren irgendwann die Geduld. Nach der Auflösung der Beatles musste Paul McCartney mit seiner neuen Band Wings nicht nur musikalisch neu anfangen, sondern auch mit negativer Kritik umgehen, die ihm offenbar zu weit ging. Eine besonders duftige Reaktion auf eine schlechte Review kommt nun Jahre später ans Licht. 

Erfundene Konzertkritik

Wie aus dem neuen Buch Wings: The Story of a Band on the Run hervorgeht, reagierte McCartney in den 1970er-Jahren auf eine besonders dreiste Konzertkritik mit einem außergewöhnlichen Geschenk. Laut Drummer Denny Seiwell soll ein britischer Musikjournalist behauptet haben, eine Wings-Show besucht zu haben, und hätte anschließend eine äußerst negative Konzertkritik veröffentlicht. Und das obwohl er gar nicht anwesend war.


Laut NME erzählt Seiwell in dem Buch, dass die Band den Journalisten damals direkt am Tourleben teilhaben ließ. Da Paul und Linda McCartney zu der Zeit mit drei Kindern tourten, wollte der Journalist eigentlich das Familienleben der Band porträtieren. „Wir nahmen ihn mit zum Soundcheck, ließen ihn hinter die Bühne, in den Tourbus. Wir zeigten ihm, wie wir lebten und das alles. Dann flog er nach Hause, ohne für das Konzert zu bleiben“, berichtet Seiwell. Eine Woche später veröffentlichte der Reporter trotzdem eine ausführliche, durchweg negative Review über die Performance, sowie den Lebensstil der Band. Vieles davon soll frei erfunden gewesen sein.

Unkonventioneller Racheakt

Paul McCartney und seine Frau Linda sollen daraufhin entschieden haben, dem Kritiker ihre Meinung mitzuteilen. Und da Taten eben lauter sprechen als Worte, einigten sie sich, dem Journalisten ein besonderes Geschenk zu schicken. Laut Seiwell nutzten sie ein kleines Seifenschälchen aus dem Hotel, legten den Windelinhalt ihrer damals noch sehr jungen Tochter Stella hinein, verpackten alles ordentlich und schickten das Päckchen an den Journalisten.


„Ich finde das war die perfekte Antwort auf einen groben britischen Pressemann“, so Seiwell im Buch. Ob der Journalist das Überraschungspaket jemals öffnete oder darauf reagierte, ist jedoch nicht bekannt.

Buch über Wings-Jahre

Die Anekdote über die Windel-Post ist Teil des neu erschienenen Bild- und Textbands Wings: The Story of a Band on the Run, der 150 bislang unveröffentlichte Fotografien, Tagebucheinträge, handgeschriebene Songtexte enthält. Neben Denny Seiwell kommen auch zahlreiche Wegbegleiter:innen zu Wort, darunter Stella McCartney, Chrissie Hynde, Sean Ono Lennon, George Martin, Twiggy und Dustin Hoffman.


Das Buch bietet einen seltenen Einblick in die Jahre nach der Beatles-Ära, in denen McCartney mit Wings sowohl musikalisch als auch persönlich neue Wege ging. Es ist nur ein Teil der aktuellen Veröffentlichungen im Wings-Universum. Vor einigen Monaten erschien das 50-Jahre-Jubiläums-Reissue ihres Albums Venus And Mars. Zum 7. November können Fans zudem eine selbstbetitelte Anthologie-Kollektion von Wings erwarten, die neben einigen der bekanntesten Songs der Band auch ein 32-seitiges Booklet mit Fotografien, Kunstwerken, Malereien und Hintergrundwissen über Wings enthalten wird.

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