Nach dem seiner Meinung nach „desaströsen“ Brexit-Deal zwischen Großbritannien und Europa hat Elton John jetzt versprochen, aufstrebenden musikalischen Talenten zu helfen, damit sie weiterhin auf dem europäischen Festland touren können.
von Björn Springorum
Sir Elton John hat in den letzten Monaten nicht mit harten Worten gespart, wenn es um die britische Regierung und ihre Brexit-Verhandlungen ging. Als „Philister“ bezeichnete er seine Regierung und klagte sie an, die Karrieren junger Künstler*innen bewusst zu „kreuzigen“. Ganz Unrecht scheint der Rocketman damit nicht zu haben: Beim Brexit-Deal konnte man sich nicht auf visumfreies Reisen und europaweit gültige Arbeitserlaubnisse einigen. Das ist für tourende Bands eine Katastrophe. Gelinde gesagt.
Die Live-Industrie kommt besonders schlecht weg
Einer wie Elton John will da nicht mitmachen. Gestern trafen sich er und sein Ehemann David Furnish mit dem Brexit-Chefunterhändler Michael Barnier und anderen in einer virtuellen Konferenz, um über Arrangements, Lösungen und Zugeständnisse für Musiker*innen in einer Post-Brexit-Welt zu sprechen. „David und ich werden unseren Kampf für alle Künstler*innen fortsetzen – insbesondere für die am Anfang ihrer Karriere, die aufgrund der gewaltigen Löcher im desaströsen Handelsabkommen zwischen der britischen Regierung und Europa besonders schlecht wegkommen“, schrieb Elton John. Sein Schlussplädoyer: „Wir müssen jetzt handeln, wenn wir die Musikindustrie retten und künftige Stars fördern wollen.“
https://twitter.com/eltonofficial/status/1412490933099286532?s=20Elton John ist nicht der einzige, der seiner Sorge um die Musik Luft macht. Einer Umfrage zufolge wünscht sich die Mehrheit der Wähler*innen mehr Augenmerk auf die nach Ansicht vieler sträflich übergangene und ignorierte Musikwelt. Während man sich bei den Verhandlungen rund um die Fischereirechte regelrecht verausgabt habe, habe man für Kultur und Live-Business keinen Finger krumm gemacht. Für das Mutterland der Musik, das Live-Giganten wie die Stones, The Who, Iron Maiden, Oasis oder Depeche Mode hervorgebracht hat, ist das durchaus so etwas wie ein Armutszeugnis. Hoffen wir also, dass Elton John und andere dafür sorgen können, dass britische Bands weiterhin frei in Europa touren können. Die Alternative wäre einfach zu furchtbar.
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