Ethel Cain hatte auf Instagram ihre Gedanken zum Mord an einem CEO geteilt. Fox News zeigten sich nun alarmiert und verglichen Cain mit Terrorist:innen. Man solle sie auf Social Media bannen.
Ein ungewohntes Bild: Die Indie-Rock-/Ambient-Musikerin Ethel Cain wird bei Fox News vorgestellt. Aber nicht für ihr neues Album Perverts, sondern für die politischen Statements, die sie vor kurzem auf Instagram postete. Die gefielen Fox News nämlich überhaupt nicht. „Die Leute müssen sie boykottieren“, sagte eine der Moderator:innen.
ethel cain on fox news was not on my 2025 bingo card pic.twitter.com/y3aHpR2szn
— Michael (@grimwiree) January 16, 2025
Worum geht’s da überhaupt?
Anfang Dezember wurde Brian Thompson, CEO der größten privaten Krankenversicherung in den USA, UnitedHealthcare, ermordet. Infolgedessen hatte die Künstlerin Ethel Cain einen Monat später eine Reihe an Instagram-Stories verfasst, in der sie ihre Gedanken dazu teilte. Cain verteidigte die Einstellung, CEOs ihrer Macht zu entziehen, da Geld in der Politik die Wurzel all dessen sei, was in der Welt falschlaufe. Dazu postete sie den kontroversen Hashtag #KillMoreCEOs.
In einer der Stories schrieb Cain: „Ich will gar nicht reaktionär oder edgy wirken oder damit schockieren; ich denke das, was ich sage. Unternehmen lachen über Proteste. Warum sollte irgendjemand freiwillig von dem Thron herunterkommen, den sie über Jahre durch das Leiden ihrer Mitmenschen gebaut haben? […] Es ist simpel: Man macht ihnen Angst um ihr Leben und verletzt sie an der einzigen Stelle, an der sie Schmerz spüren; ansonsten wird sich nichts ändern. Ich sehe nicht, wie das ein so radikaler Gedanke sein soll. Es ist einfach. ‚Gewalt ist nie die Lösung‘ – falsch! Manchmal ist es die Lösung.“
Gefährlicher Einfluss auf die woke Gen Z
Nun berichtete der konservative TV-Sender Fox News darüber. „Die falschen Töne treffen: Sängerin ruft auf Instagram für mehr CEO-Morde auf“, lautete die Schlagzeile. Cain könne einen negativen Einfluss auf ihre Fans aus der Gen Z haben, die in Colleges einen „woken Lehrplan“ beigebracht bekämen. Denn Umfragen sollen ergeben haben, dass mehr College-Student:innen den Mord an Thompson als akzeptabel sähen, so Fox News.
Eine der Moderator:innen zog dann einen Vergleich mit Donald Trump, dessen Twitter-Account Anfang 2021 gesperrt wurde, „wegen gemeiner, sarkastischer Tweets und mancher Dinge, die sie ‚Falschinformationen‘ nennen“. Wenn Trump von Twitter gebannt wurde, solle auch Ethel Cain auf ihren Social-Media-Kanälen gebannt werden, war das Fazit der Moderator:innen. Cain nutze die gleiche Sprache und Mentalität wie Terrorist:innen. Bisher hat sich die Künstlerin noch nicht zu dem Bericht geäußert.