Guns N’ Roses verstehen keinen Spaß, wenn es um den Leak von unveröffentlichtem Material geht. Das muss nun ein US-amerikanischer Fan am eigenen Leib erfahren.
von Markus Brandstetter
Der Grund des Ärgers: Rick Dunsford, ein Diehard-Fan der kalifornischen Hardrocker, hatte 2019 von Guns-N’-Roses-Entdecker Tom Zutaut eine Speichereinheit mit Demoaufnahmen der Band erworben. Dafür soll Dunsford, gemeinsam mit anderen Fans, 15.000 Dollar bezahlt haben. Als das aktuelle Management der Band von diesem Kauf erfuhr, griff es ein und kaufte die Aufnahmen wieder zurück. Soweit, so gut: Nur tauchten ein Monat nach der Einigung die Songs – dabei handelt es sich um Demos aus den ausufernden Aufnahmesessions zu Chinese Democracy – im Netz auf.
Fan droht Gerichtsprozess
Dies hat nun rechtliche Konsequenzen für Superfan Dunsford: Wie die US-amerikanische Promiseite „TMZ“ berichtet, bekam Dunsford nun von den Rechteinhabern, der Universal Music Group, eine Unterlassungserklärung. Außerdem droht ihm ein Gerichtsprozess. In einem Statement gegenüber der Website erklärte ein Sprecher der Band. „Es ist extrem enttäuschend traurig und ungünstig, dass ein ehemaliger Plattenfirmen-Executive, der mit der Band in ihren früheren Jahren involviert war, es richtig fand, das unveröffentlichte Material zu verkaufen, dass seinem früheren Arbeitgeber gehört“. Zutaut war verantwortlich, dass die Band ihren ersten Plattenvertrag bekam und war lange ein enger Vertrauter.
via GIFER Lebenslanges KonzertverbotEin drohender Gerichtsprozess ist aber nicht das einzige, mit dem sich Dunsford konfrontiert sieht. Im Oktober 2019 wurde er vor einer Show der Band in Wichita im US-amerikanischen Bundesstaat Kansas von der Security erkannt und des Geländes verwiesen. Ihm wurde außerdem mitgeteilt, dass er fortan ein lebenslanges Konzertverbot für die Shows der Band hätte.
Eine bittere Strafe für Dunsford, der laut eigenen Angaben 32 Shows der Band besuchte, die Autogramme der Mitglieder als Tattoos auf seinem Körper trägt und sogar seinen Sohn Axl taufen ließ. Er selbst behauptet, nicht für den Leak der insgesamt 97 Stücke verantwortlich zu sein. Er habe das Management umgehend informiert, als er die Stücke online entdeckt habe.