Haftbefehls populäre Doku Babo zeigt extreme Bilder von Drogenkonsum. Damit sich niemand daran ein Beispiel nimmt, hielt der Rapper bei einem Konzert eine kurze Ansprache. Er sei clean und hoffe, dass dies auch bei seinem Publikum der Fall sei, so Haftbefehl.
Kaum eine Musik-Doku hat in letzter Zeit für so viel Gesprächsstoff gesorgt wie Babo – Die Haftbefehl-Story. Was viele insbesondere davon mitgenommen haben: exzessiven Drogenhandel und vor allem -konsum, der den Menschen an die Grenzen der Existenz treiben kann. Haftbefehls Identität war schon immer eng mit Kokain verbunden, aber Babo führte das noch drastischer vor Augen.
Konsumiert Haftbefehl noch?
Nun hat auch Haftbefehl selbst dazu das Wort ergriffen: Letzten Freitag spielte der Rapper ein Konzert in Osnabrück, seinen ersten Gig seit dem Erscheinen der Netflix-Doku. Und dort nahm Haftbefehl sich kurz den Raum, um etwas anzusprechen: „Ihr habt bestimmt alle meine Doku gesehen. Ich wollte euch noch sagen, ich bin clean“ – die Antwort auf eine Frage, die sich seit Babo wahrscheinlich viele gestellt hatten.
Weiter rief Haftbefehl: „Und ich hoffe, ihr bleibt es auch. Scheiß auf Drogen!“ Diese kleine Ansprache sorgte für viel Jubel vom Publikum. Und auch der Clip davon macht seitdem online die Runden. Denn vielleicht ist es gerade jetzt sehr wichtig, diese Botschaft zu hören.
Präventiv oder animierend?
Angesichts der Popularität von Babo wurden nämlich bereits verschiedene Stimmen laut: Die meisten, wie etwa der Bundesdrogenbeauftragte Hendrick Streeck (CDU), applaudieren Haftbefehls ehrlichen Umgang mit dem eigenen Konsum. Manche sehen den Film sogar als perfektes abschreckendes Beispiel, das man zur Prävention an Schulen zeigen sollte. Andere widersprechen diesem Vorschlag und behaupten, die Szenen könnten eher zum Konsum animieren und verdeutlichen, dass man es auch trotz heftigem Konsum an die Spitze schaffen könne. So sieht es etwa der Anti-Gewalt-Trainer und Autor Maximilian Pollux:
Beschönigen will die Doku nichts, insbesondere nicht Haftbefehls Lebensgeschichte. Gerade deswegen, weil sie so schockierende Bilder enthält, erreicht der Film seit seiner Veröffentlichung am 28. Oktober so viel Aufmerksamkeit. Eine Szene darin katapultierte sogar Reinhard Meys Lied In meinem Garten 55 Jahre nach seiner Veröffentlichung zum ersten Mal in die Charts.