Seit Jahren leidet der Jethro-Tull-Anführer unter einer unheilbaren Lungenkrankheit. Jetzt hat er erstmals in der Öffentlichkeit darüber gesprochen.
von Björn Springorum
Eine unheilbare Lungenerkrankung
Eine schwere Thrombose hat er ebenso überlebt wie die wilden Siebziger. Eine Krankheit, so wird jetzt klar, wird Ian Anderson nicht mehr los. Wie der Frontmann der legendären Folk-Prog-Rocker Jethro Tull jetzt erstmals in einem Interview verriet, leidet er seit Jahren unter einer unheilbaren Lungenkrankheit namens chronisch-obstruktive Lungenerkrankung. „Ich verrate Ihnen jetzt etwas, das ich noch niemandem in der Öffentlichkeit verraten habe“, so Anderson in Dan Rathers TV-Show The Big Interview. „Ich leide unter einer unheilbaren Lungenkrankheit, die man vor einigen Jahren bei mir diagnostiziert hat.“
„Meine Tage sind gezählt“
Unter der leide er bisweilen stark. „Ich kämpfe damit. Ich habe etwas, das man Exazerbationen nennt – phasenweise Verschlechterungen, in denen ich schlimme Bronchitis entwickle und dann zwei, drei Wochen kaum auf die Bühne gehen kann.“ Die letzten 18 Monate, fährt er fort, sei er ohne solche Verschlechterungen des Krankheitsbildes gewesen und bekäme zudem Medikamente. „Wenn ich mich in einer Umgebung mit weitgehend guter Luft aufhalte, geht es mir gut. Zudem hat es noch keine allzu großen Auswirkungen auf meinen Alltag. Noch kann ich zum Bus rennen, aber meine Tage sind gezählt.“
Da muss man erst mal schlucken. Aber eben auch typisch Anderson, so etwas einfach mal trocken rauszuhauen. Entsprechend locker geht er auch mit seiner Lebenserwartung um: „Man muss einfach immer weiterkämpfen und so viel von der Lungenkraft benutzen, die noch da ist“, sagt der 72-Jährige. „Von dem Moment an, an dem du nicht mehr kämpfst, geht es steil bergab.“ Gründe für diese Erkrankung hat Anderson auch: 50 Jahre im Schatten der Nebelmaschinen sollen ihre Wirkung gezeigt haben. „Nebelmaschinen sagt man mittlerweile dazu, wo es doch eigentlich Rauchmaschinen sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich größtenteils ihnen dieses Problem zu verdanken habe.“
Überflüssig zu erwähnen, dass Anderson insbesondere in einer Krise wie dieser besonders gut auf sich aufpassen muss. Wir wünschen dem Kranich natürlich alles Gute und immer genügend saubere Luft. Oder ganz einfach eine Aqualung.