Unter den Nominierten für die Aufnahme in die Rock And Roll Hall Of Fame befinden sich außerdem die Foo Fighters, Rage Against The Machine und Carole King.
von Björn Springorum
Diese Ruhmeshalle ist ein Politikum
Jedes Jahr gibt es Shitstorms, wenn wieder mal unerwartete Künstler*innen aufgenommen werden oder Bands schon wieder übergangen wurden. Aber dabei sein wollen irgendwie doch alle. Oder fast alle. Iron Maiden zum Beispiel äußerten sich in den vergangenen Jahren mehrfach kritisch oder abfällig über die Institution in Cleveland – und gehören jetzt ausgerechnet zu den neuen Nominierten der Klasse von 2021.
„Wir sind nicht wegen irgendwelchen Ehrungen im Geschäft“, sagte Bassist Steve Harris zuletzt 2019, Bruce Dickinson fand da schon deutlichere Worte. Er bezeichnete die Hall Of Fame als „riesigen Haufen Blödsinn, geführt von einer Bande scheinheiliger Amerikaner, die Rock‘n‘Roll selbst dann nicht erkennen würde, wenn er ihnen ins Gesicht schlagen würde.“ Später fügte er an: „Sollte man uns jemals aufnehmen wollen, werde ich das ablehnen. Auf gar keinen Fall bekommen die meine Leiche. Rock‘n‘Roll gehört nicht in ein Mausoleum in Cleveland.“
Es bleibt spannend...
Au backe. Könnte spannend werden bis Mai. Dann wird die finale Liste der Neuzugänge bekannt gegeben und anschließend bei einer feierlichen Zeremonie im Herbst in die Hall Of Fame aufgenommen. Neben Maiden finden sich zahlreiche weitere Bands und Künstler*innen, lebendig wie tot, in der Nominierungsliste: die Foo Fighters, Rage Against The Machine, die Songwriterin Carole King, Kate Bush, die New York Dolls, Tina Turner und Chaka Khan. Um in die Klasse von 2021 aufgenommen zu werden, müssen die Nominierten bis zum Jahr 1995 ihr erstes Album oder ihre erste Single veröffentlicht haben.
Für hochgezogene Augenbrauen bei Rock-Elitisten dürften die Nominierungen von Jay-Z und LL Cool J sorgen. Doch wenn auch nicht unbedingt im weiten Feld der Rockmusik unterwegs, beweist die Rock And Hall Of Fame doch zumindest Offenheit und Diversität. Und in diesem Jahr einen erfreulich hohen Anteil an Künstlerinnen und afroamerikanischen Biografien.
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