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Foto: Mario Tama/getty Images

Joan Baez, Neil Young und Maggie Rogers demonstrieren gegen Oligarchie

Am Samstag, dem 12. April, starteten Bernie Senders und Alexandria Ocasio-Cortez ihre Fight Oligarchy-Rally in LA – mit prominenter musikalischer Begleitung von Joan Baez, Neil Young, Maggie Rogers und mehr.

Fans berichten von mysteriösen Postkarten

Nach dem Zoll-Chaos, das Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche losgetreten hat, ist die Stimmung in den Staaten am Kochen. Demokrat Bernie Sanders hat gemeinsam mit der New Yorker Abgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez eine Fight Oligarchy-Rally gestartet und in LA dabei auch ein musikalisches Programm aufgefahren. Mit den Worten „Willkommen zu Berniechella“, begrüßte Folk-Pop-Star Maggie Rogers lachend die 36 000 Demonstrierenden, die sich am Samstagnachmittag, dem 12. April, im Gloria Molina Grand Park eingefunden hatten. Damit spielte sie natürlich auf das zeitgleich stattfindende Coachella Festival an. Doch das Line-up, das sich um die Veranstaltung von Bernie Sanders zusammengeschlossen hat, ließ sich sehen. 

Musikalische Unterstützung

Dabei lieferten neben Rogers vor allem die Musikgiganten Neil Young und Joan Baez besondere Performances. Ziel der Fight Oligarchy-Tour ist es, Aufmerksamkeit auf das politische System zu lenken, in dem Milliardäre und Megakonzerne von der aktuellen Regierung gefördert und bevorzugt werden und ihre politische Macht neue Dimensionen annimmt. Bei dieser Mission wird der Demokrat nicht nur von den oben genannten Musiker:innen unterstützt, auch kleinere Artists wie Jeff Rosenstock, Indigo De Souza, Red Pears und David Longstreth der Dirty Projectors sind mit dabei. Die Konzerte spielten dabei am Samstag eine besonders große Rolle.

„Wir werden eine Revolution mit Freude starten“, verkündete Sanders zu Beginn seiner Rede. Und so gab es zahlreiche musikalische Highlights, die immer wieder von Redebeiträgen gerahmten wurden. Als Joan Baez die Bühne ergriff, spielte sie ihren Folksong Ain’t Gonna Let Nobody Turn Me Around. Dabei hatte sie die Lyrics etwas nachjustiert und so sang die Musikerin gemeinsam mit den Demonstrant:innen „Ain’t gonna let no white supremacists turn me around“ und „ain’t gonna let those lousy billionaires turn me around.“ Im Anschluss folgten ihr Hit There But For Fortune und schließlich beendete sie ihr kurzes Set mit einem bewegenden Cover von John Lennons Imagine, das in der wachsenden Ungleichheit neue Relevanz erfährt.

Ein Bewegendes Duett

Besonders bewegend war Maggie Rogers Auftritt: Die junge Musikerin spielte ihre Songs Different Kind Of World und Light On. In beiden Liedern singt sie von Zusammenhalt, Freundschaft und Hoffnung. Den ruhigen Titel setzte sie dann allerdings den Popsong Alaska entgegen. Ein besonderes Highlight war aber definitiv ihr Duett mit Joan Baez: Gemeinsam nahmen sie sich Bob Dylans Klassiker Don’t Think Twice, It’s All Right an. Auf Instagram teilte Rogers einen Einblick in die Proben der beiden.

Finale mit Neil Young

Der Tag endete schließlich mit Neil Young, der in den vergangenen Wochen nicht müde wurde, seine Kritik an der aktuellen Regierung zu teilen. Bevor Ocasio-Cortez und Sanders zu einer letzten Rede ansetzten, betrat Young die Bühne mit seiner E-Gitarre und einer Harmonika und stimmte sogleich eine „take America back“- Parole an. Er weiß einfach, wie man eine Menge in nur wenigen Sekunden bewegt. Sein Loblied auf Diversität, Rainbow Of Colors (2019) war ein natürlicher Übergang. Schließlich spielte er die Protest-Hymne Rockin’ In the Free World an, die schon auf so mancher Demonstration zum Einsatz kam. Am Ende gab es dann eine letzte Überraschung, denn Joan Baez und Roger kamen auch hier zum Finale noch einmal auf die Bühne, um Neil Young zu unterstützen. Mit so viel Unterstützung hat Bernie Sanders es tatsächlich geschafft, Coachella ein bisschen von seinem Glanzlicht zu klauen. 

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