Die beiden Fugees-Mitglieder Lauryn Hill und Wyclef Jean traten unangekündigt beim Memorialkonzert für Roberta Flack auf. Hill sprach über Flacks Einfluss: „Sie schrieb nicht nur über den Widerstand, sondern ihre Existenz war eine Form des Widerstands.“
Alle huldigen Roberta Flack
Roberta Flack war eine der wichtigsten Musikerinnen im Soul-Genre. Ende Februar dieses Jahres war sie im Alter von 88 Jahren gestorben. Nun wurde am Montag zu diesem Anlass ein Memorial-Konzert veranstaltet, bei dem die Musikerin geehrt wurde. Dort gab es viele Reden und Performances von Stars wie Stevie Wonder, Alicia Keys oder Dionne Warwick – aber auch unangekündigt: Lauryn Hill und Wyclef Jean, die auch Teil der Fugees sind.
Allzu verwunderlich sollte Hills und Jeans Erscheinen eigentlich nicht sein, denn die Fugees verdanken Roberta Flack ihren größten Hit: Ihr Cover von Killing Me Softly With His Song machte die Fugees zu Stars. Aber es war eigentlich nicht geplant, dass Lauryn Hill und Wyclef Jean auftreten würden. Vor der Performance sagte Hill: „Wir wurden hierfür nicht offiziell gefragt; ich glaube, sie waren etwas schüchtern, uns einzuladen. Also haben wir uns da ein bisschen hinein geschummelt, denn es wäre für uns unmöglich gewesen, einfach nur herumzustehen und zuzuschauen.“
Das war aber eine besonders schöne Überraschung. Gemeinsam performten Hill und Jean Flacks Klassiker The First Time Ever I Saw Your Face und selbstverständlich auch Killing Me Softly With His Song – ein wahres Highlight des Abends, das mit Standing Ovations belohnt wurde.
Widerstand und Schönheit durch Musik
Natürlich verlor Lauryn Hill auch einige Worte über den Einfluss, den Roberta Flack auf ihre Musik hatte: „Wie Nina Simone hat sie für mich einen Weg der gefühlvollen, schwarzen, intellektuellen, erhabenen Schönheit geebnet, der nicht nur in Lyrik und Aussage direkt den schwarzen Widerstand anspricht, sondern durch seine Existenz auch ein schwarzer Widerstand gegen Rassismus, Scheinheiligkeit und Einschränkungen ist. Sie hat nicht nur über die Schönheit geschrieben, sie war pure Schönheit. Sie schrieb nicht nur über den Widerstand, sondern ihre Existenz war eine Form des Widerstands.“
