Der alte Arbeitsplatz ihres Vaters wird 90: Paul McCartneys Tochter Mary beschenkt die Londoner Abbey Road Studios zum runden Geburtstag mit einer neuen Dokumentation.
von Björn Springorum
Es wird ein außerordentlich gutes Jahr für Beatles-Fans: Neben Peter Jacksons für August angesetzte Hommage Get Back ist mit If These Walls Could Sing eine weitere Beatles-Dokumentation in die Produktionsphase gestartet. Das Besondere: Mit Mary McCartney sitzt doch tatsächlich Maccas Tochter auf dem Regiestuhl. Die ist mit ihren 51 Jahren zwar zu jung, um etwas von der aktiven Karriere der Beatles mitbekommen zu haben; an Anekdoten, väterlichen Erinnerungen, Fotos und Videomaterial dürfte es im McCartney-Haushalt aber nicht gemangelt haben.
Wenn diese Wände reden könnten
Wichtig ist der Filmemacherin: If These Walls Could Sing dreht sich natürlich auch um die Beatles, aber eben nicht nur. Alles andere wäre grob fahrlässig: Die Abbey Road Studios feiern in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag. Den Großteil ihrer Existenz als berühmtester aller Tontempel haben sie also vor und nach den Beatles verbracht. Eröffnet 1931, wurden hier zunächst Aufnahmen mit dem London Symphony Orchestra getätigt. Noch vor den Beatles nahmen die Shadows zahlreiche ihrer Instrumental-Hits auf, danach wurden die Abbey Road Studios unter anderem zur Heimat von Pink Floyd.
Die meisten Menschen verbinden die Studios aber bis heute mit den Beatles und ihrem elften Studioalbum Abbey Road. Mary McCartney macht da keine Ausnahme. „Einige meiner frühesten Kindheitserinnerungen stammen aus der Abbey Road“, sagt sie. Klar: Auch solo oder mit Wings gastierte McCartney regelmäßig in den heiligen Hallen dieser Studios. „Schon lange wollte ich die Geschichte dieses historischen Ortes erzählen.“
Wie sie die Geschichte zum Leben erwecken und wann genau der Film veröffentlicht wird, ist noch nicht klar. Zu rechnen ist mit If These Walls Could Sing rund um die Geburtstagsfestivitäten im November 2021. Nicht nur für Beatles-Fans ist das eine Art heiliger Gral: Noch nie zuvor wurde einer Dokumentarfilm-Crew Zugang zum innersten Heiligtum dieses Studios gewährt.