Meditieren, Zen-Balance, Tee trinken und Waldbaden sind ja schön und gut in diesen Zeiten. Manchmal hilft aber einfach nur Yoga zu brüllend lauter Metal-Mucke. Gut, dass es das jetzt auch gibt!
von Björn Springorum
Live-Streams erobern das Internet
Live-Streams sind der neue Heiland der Corona-Zeit. Kaum eine Band, die da nicht mitmacht und aus ihrem Wohnzimmer, Proberaum, aus leeren Konzertsälen oder dem Studio sendet. Schöne Geste, finden wir, die man ja auch nach dieser schweren Zeit nicht unbedingt einstellen muss. Daneben gibt es auch so ziemlich alles andere im Live-Stream, was man zuvor draußen oder woanders gemacht hat. Kochen, Fitness, Lesungen, Theaterstücke, Craft-Beer-Tastings und natürlich Yoga.
Yoga, soweit ist bekannt, kräftigt Körper und Geist, ist gut für Po und Psyche, sozusagen. Meist jedoch ist es eben auch ziemlich langweilig, wenn man nicht gerade ein total in sich ruhender Quell der Erleuchtung ist. Sind, vermuten wir jetzt mal, die meisten nicht, schon gar nicht in Tagen wie diesen. Es gab in der Geschichte der Menschheit deshalb wahrscheinlich noch keinen passenderen Zeitpunkt, um einem neuen Trendsport zu frönen: Metal-Yoga!
Yoga und Metal
Der Merchandise-Händler EMP ließ sich da nicht lange bitten und startete auf seinem Kanal unlängst ebenjenes Format, über das er selbst sagt: „Wen Mantras und Walgesänge bisher vom Meditieren abhielten, der hat spätestens jetzt keine Ausreden mehr: Mit EMP Metal Yoga kommt das Format für alle, die am besten zu härteren Sounds abschalten können!“ Dabei, so heißt es weiter, „sollen nicht nur Metal-Fans zu neuen sportlichen Anreizen motiviert, sondern auch eingefleischte Yoga-Anhänger mit innovativen Ansätzen inspiriert werden. Offenheit für Neues gilt im Yoga schließlich seit jeher als gute Tugend.“
Clever formuliert. Vergangenen Samstag startete die Sause, die nächste Runde steht am kommenden Samstag, den 11. April 2020 an. Danach sollen zweiwöchentlich Sessions mit erfahrenen Yoga-Lehrern aus aller Welt stattfinden – zu den heimeligen Klängen von Iron Maiden, Slipknot, Trivium oder Biffy Clyro. 20 Minuten lang geht‘s dann auf der Matte und mit der Matte zur Sache. Metal-Yoga eben.