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Foto: Paul Bergen/Redferns/Getty Images

Metallica-Produzent verrät: So entstehen Kirk Hammetts Gitarrensoli wirklich

Kirk Hammetts Gitarrensoli sind stets ein wichtiger — und definitiv auch öffentlich vieldiskutierter — Teil jedes Metallica-Albums. Nun verriet Produzent Greg Fidelman, der mit der Band an deren neuen Album 72 Seasons gearbeitet hatte, wie Hammetts Leadparts tatsächlich entstehen. Spoiler Alert: Lars Ulrich hat dabei einiges zu sagen.

 von Markus Brandstetter

„Ich denke, es ist bekannt, dass Lars gerne an Soli beteiligt ist — und die beiden arbeiten auf eine einzigartige Weise zusammen. Ich bin dabei eine Art dritter Partner“, verriet Fidelman im Interview mit Guitar World. „Kirk improvisiert das meiste, aber wenn wir die Songs aufnehmen oder proben, kommt hin und wieder etwas vor, von dem jemand sagt: ‚Hey, könntest du das für später vormerken?'“


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Fidelman über Hammett-Soli: Improvisation und Plan

Anschließend gelte es, aus bereits fertigen Teilen zu wählen, die am besten zum jeweiligen Song passen. „Als es dann an der Zeit war, die Soli aufzunehmen, hatten wir das Zeug immer schon parat. Viele der Songs hatten eine Reihe von Dingen, die wir als Sprungbrett für cool hielten, obwohl sie anfangs improvisiert waren. Wir hörten sie uns alle an und dachten: ‚Oh, das ist eine coole Stelle, das ist ein guter Einstieg, das ist ein tolles Ende‘. Er improvisierte also, um das Gefühl und die Ideen zu bekommen, aber dann hatten wir einen Plan.“

Hammett verteidigt eigene Soli

Für sein Solo auf der ersten Singleauskoppelung Lux Æterna hatte Hammett einiges an Kritik einstecken müssen. Im Internet machten sich — die Gitarrenlegende kennt das bereits — Stimmen breit, Hammett improvisere relativ uninspiriert die immer gleichen Pentatonik-Licks und trete dabei allzu exzessiv aufs Wah-Wah-Pedal. Er selbst lacht über diese Kritik, erklärte er vor kurzem gegenüber Total Guitar. „Ich könnte sechs oder sieben Drei-Oktaven-Arpeggien in Sechzehntelnoten aneinanderreihen, mich jeden Tag hinsetzen und üben und sagen: ‚Hey, schau mal, was ich kann!‘ Aber wo soll ich das unterbringen? Das wird in keinem Metallica-Song funktionieren. Arpeggios? Ich bitte dich! In einem Gitarrensolo, so wie es viele Leute machen, vier oder fünf Akkorde mit einem anderen Arpeggio über jedem einzelnen? Das klingt wie eine Übung. Ich will nicht jedes Mal, wenn ich einen Song höre, Übungen und Aufwärmübungen hören“, so Hammett.

„Ich kenne meine Modi, ungarische Skalen, symmetrische Skalen, ich kenne den ganzen Scheiß“, so Hammett weiter. „Ist das angemessen? Vielleicht früher in unserer Zeit, aber nicht jetzt. Es ist sinnvoller, Melodien zu entwickeln, die eher wie Gesangsmelodien sind. Und weißt du was? Die beste Tonleiter, um Gesangsmelodien zu imitieren, ist die Pentatonik.“

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