Angriff der Rock‘n‘Roll-Spinnen: Eine brasilianische Forscherin hat vier neu entdeckte Krabbler nach Musikern legendärer Bands benannt!
von Björn Springorum
Im tropischen Regenwand rund um den gewaltigen Amazonas werden jeden Tag neue Arten entdeckt – Pflanzen, Insekten, jede Menge Spinnen. Die bekommen dann meist wissenschaftlich fundierte Namen, die zwar total seriös, aber eben auch total langweilig sind. Cristina Rheims, die in einem Forschungszentrum in Sao Paolo arbeitet, war das zu wenig. Und benannte vier ihrer neu entdeckten Spinnenarten kurzerhand nach Mitgliedern von Iron Maiden, den Scorpions, Def Leppard und Angra.
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— Cristina Rheims (@CristinaRheims) 20. Oktober 2019
Das hat natürlich einen guten Grund: Rheims ist nicht nur ein Spinnenfan, sondern auch passionierte Heavy-Metal-Hörerin. Also ließ sie sich diese besondere Gelegenheit nicht entgehen und taufte die kleinen Krabbler kurzerhand Extraordinarius bruceickinsoni, Extraordinarius klausmeinei, Extraordinarius rickalleni und Extraordinarius andrematosi. „Das ist nun mal die Musik, die ich mag und normalerweise höre“, sagte die Forscherin dazu.
Rick Allen ist begeistert
Besonders wichtig sei ihr die Ehrung Rick Allens gewesen, des legendären Def-Leppard-Schlagzeugers. „Er ist ein leuchtendes Beispiel“, sagt sie. „Da verliert ein Schlagzeuger einen Arm, setzt seine Karriere fort und lernt, mit einem Arm zu spielen. Er ist auf jeden Fall ein Extraordinarus.“ Extraordinarius, das ist ein außergewöhnlicher Professor – und wenn es um die hohe Schule des Rock‘n‘Roll geht, dann gibt es wohl keinen Zweifel daran, dass Allen und alle anderen diesen Ehrentitel mehr als verdient haben. „Ich fühle mich geehrt!“, ließ Allen verlauten, nachdem man ihn auf die Sache aufmerksam gemacht hat. „Vielen Dank, Cristina Rheims. You rock!“ Ein Klaus Meine dürfte aber eher wenig überrascht sein: Skorpione gehören schließlich ebenso zu den Spinnentieren wie die Spinnen.
"Extraordinarius rickalleni"!?
I am honored! Thank you, Christina Rehims! You rock!https://t.co/Szt81IzxME — Rick Allen (@rickallenlive) 18. Oktober 2019
Rheims ist nicht die erste Wissenschaftlerin, die Tiere nach bekannten Musikern benennt: Eine im Indischen Ozean und Westpazifik heimische Tiefseeschnecke wurde nach The Clash-Frontmann Joe Strummer benannt (Alviniconcha strummeri) und unter dem Namen Aphonopelma johnnycashi krabbelt eine (pechschwarze!) Tarantel durch die Gegend. Außerdem trägt die Wespenart Cephalonomia pinkfloydi den Namen der legendären englischen Band. Guten Musikgeschmack gibt es eben überall.