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Foto: Chris Morphet/Redferns/Getty Images

Pete Townshend bedauert einen Tipp, den er Jimi Hendrix gab

Pete Townshends Status als Sound-Profi gilt als unumstößlich; den legendären „Marshall Stack“ verdanken wir unter anderem ihm. Scheinbar profitierte 1966 auch ein wenig bekannter Gitarrist von seinem Wissen, erzählte der The Who-Kopf nun in einer Radiosendung.

von Victoria Schaffrath

Dass Pete Townshend von The Who schon früh geradezu als Verstärker-Experte galt, wissen wir mittlerweile. Das ging sogar so weit, dass er gemeinsam mit Kollege John Entwistle die Entwicklung des berühmt-berüchtigten „Marshall Stack“ vorantrieb: Die zwei Eskalations-Experten mussten schon Anfang der Sechziger immer noch einen drauf setzen und standen eines Tages höchstpersönlich bei Jim Marshall im Laden. Das Ergebnis kann man heute auf nahezu jeder Rock-Bühne bestaunen – und hören.

Wohl-klingende Tipps für den Rock-Nachwuchs

Solch eine Expertise sprach sich wohl auch in Musikerkreisen herum, sodass Townshend kürzlich in der Radio-Show Ultimate Classic Rock Nights erzählte, wem er damals Tipps gegeben habe, und warum er das teilweise sogar bereue. Dabei geht es um keinen geringeren als Jimi Hendrix, den der The Who-Gitarrist kurz nach dessen Ankunft in Großbritannien 1966 kennenlernte.

„Was ich für Jimi getan habe – und was ich immer bereut habe, für Jimi getan zu haben – war das Folgende: Sein Manager arrangierte ein Treffen zwischen uns beiden im Aufnahmestudio, und er fragte mich, welche Ausrüstung er sich zulegen sollte. Ich erzählte, dass ich einen Mix aus einem Sound City, welcher als Marshall-Ersatz bekannt war, und eben einem Marshall selbst benutzte, um diesen schwabbeligen Sound zu bekommen.“

Gesagt, getan

Hendrix, nicht faul, hörte auf ihn und legte sich das Set zu. Townshend sollte das bald bereuen: „Ein paar Wochen später gaben wir mit ihm eine Show im Saville Theatre, bei der er angeblich als unser Support spielen sollte. Ich wünschte, ich hätte ihm diesen Tipp nie gegeben! Ich dachte ‚Oh mein Gott, der Typ ist ja brillant, ohne auf tausend Watt zu drehen!‘“

Was danach geschah, müssen wir wohl nur kurz umreißen: Erst eroberte Jimi die Britischen Inseln, danach die Welt. Das verdankt er nicht zuletzt seinem charakteristischen Sound, an dem Townshend offenbar beteiligt war. Das dürfte dem Briten immerhin als nicht ganz so schwacher Trost dienen.