Eine beinahe fünfzigjährige Freundschaft verband David Bowie und Peter Frampton. Letzterer verrät nun in seinen Memoiren, wie Bowie ihm das Leben rettete – mehr als einmal.
von Victoria Schaffrath
Schon in der Schulzeit machten Peter Frampton und David Bowie gemeinsam Musik, Ende der Achtziger unterstützten sie sich erneut musikalisch: Peter Frampton und David Bowie verband eine tiefe Freundschaft. Wie tief diese ging, beschreibt Frampton nun in seinen Memoiren, die im Oktober erscheinen sollen.
Gefallene Pop-Ikone
Nach seinem fulminanten Debüt als Solokünstler stagnierte die Karriere des Briten Mitte der Achtzigerjahre, zumindest auf kommerzieller Ebene. Kumpel Bowie nahm ihn daraufhin mit auf seine Glass Spider Tour. „David sah, dass ich zu einer gefallenen Pop-Ikone geworden war. Was konnte er also für mich tun? Er nahm mich mit auf eine Weltreise und brachte mich wieder als Musiker ins Gespräch.“ Für den ehemals erfolgreichen Rockstar die erste lebensrettende Maßnahme seitens seinem „Mentor“.
Während eben dieser Tour reiste die Entourage zumeist via Privatjet. In einem solchen kommt es im Verlauf der Expedition beinahe zur Katastrophe. Als Frampton, Bowie und Co. auf den Start warten, bemerkt der „Thin White Duke“ Rauch, der aus der Lüftung quillt: „Dave stand auf und rief ‚Rauch! Rauch!’, also hielt der Pilot alles an und die Crew ließ die hintere Leiter herunter“, erzählt der Do You Feel Like We Do-Schöpfer.
Fast 50 Jahre Freundschaft
„Ich saß noch an meinem Platz, da hat Dave mich wortwörtlich aus dem Sitz gehoben und mich herausgetragen. Das werde ich nie vergessen. Er hätte einfach herausrennen können, aber er wollte sicher gehen, dass es mir gut geht. Diese Art Mann war er, in meiner Gegenwart und generell. Er war ein wunderbarer Mensch.“
Womöglich erwarten uns in der Vollversion von Framptons Biografie noch mehr solcher Erinnerungen, die in fast 50 Jahren Freundschaft entstanden sein dürften. So bleibt dieser standhaft dabei, Bowie habe ihn überhaupt erst auf Künstler wie Buddy Holly und Eddie Cochran aufmerksam gemacht. „Wenn du den gleichen Hintergrund und die gleichen Wurzeln wie jemand mitbringst, macht es keinen Unterschied, ob er Ziggy Stardust ist und ich der Typ von Frampton Comes Alive!; wir kannten uns nur als Dave und Peter.“
Entsprechend fassungslos zeigte sich der Gitarrist und Sänger nach Bowies Tod 2016. Frampton kämpft derzeit selbst mit einer unheilbaren Muskelerkrankung und nimmt an klinischen Studien zur deren Heilung teil.