Die wichtigste Crossover-Band der Welt ist zurück: Rechtzeitig zur Präsidentschaftswahl 2020 in den Vereinigten Staaten kehren Rage Against The Machine mit ordentlich Wut im Bauch zu den Lebenden zurück.
von Björn Springorum
Wie mächtig Rage Against The Machine live klingen, könnt ihr hier nachhören:
Es ist ein verdammt schlechtes Zeichen, wenn eine durch und durch politische, aufbrausende, aktivistische Band wie Rage Against The Machine wieder zum Leben erwacht. Ein wenig klingt das wie in einer alten Schicksalssage, in der irgendein mythischer Feldherr von den Toten aufersteht, um die Welt zu retten, aber letzten Endes ist es bittere Realität: Die Welt zum Ende des Jahres 2019 ist in einem erbärmlichen Zustand. Da braucht es keinen Befindlichkeitspop und keinen zahmen Dad-Rock. Da braucht es knallharte Typen mit eindeutigen Aussagen. Typen wie Rage Against The Machine eben.
Erstes Lebenszeichen via Instagram
Nachdem das urplötzliche Auftauchen eines Instagram-Accounts der Band anfangs mit Argwohn und Skepsis betrachtet wurde, scheint mittlerweile festzustehen: Die Seite, die da unter dem Namen der Band im Netz herumspukt, ist offiziell, der blaue Haken verrät es. Somit scheinen auch die darauf enthaltenen Konzertdaten mehr als deutlich für Reunion-Konzerte der Crossover-Legende zu sprechen. Ein wenig dubios sind die beiden Daten, die auf eine Teilnahme der Band am Coachella Festival schließen lassen – nicht unbedingt ein Event, das für seinen politischen Aktivismus bekannt ist und mit Milliardär Philip Anschutz zudem einen Festival-Boss hat, der offensichtlich gegen die LGBTQ-Bewegung und dafür für Waffen ist. Also so ziemlich das Gegenteil von dem, wofür Rage Against The Machine stehen.
https://www.instagram.com/p/B4Tw4qFlA3D/?utm_source=ig_web_copy_linkLassen wir das mal beiseite, weil wir schließlich noch nicht genau wissen, was da genau geplant ist. Fest scheint indes zu stehen: Rage Against The Machine haben sich acht Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Konzert und genau 20 Jahre nach ihrer letzten Platte The Battle Of Los Angeles wieder zusammengerauft. Das Jahr ihres Comebacks – 2020 – ist nicht ganz zufällig das Jahr der nächsten Präsidentschaftswahl in den USA. Es darf also durchaus als eindeutiges Statement des Widerstands gewertet werden.
Und mal ehrlich: Ob Zack de la Rocha, Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk den Reunion-Konzerten auch neue Musik nachfolgen lassen, ist erst mal egal. Fürs Erste überwiegt die pure Freude, Kracher wie Bombtrack oder Killing In The Name Of endlich mal wieder live zu hören – vielleicht ja auch in Deutschland, weitere Dates sollen angeblich folgen. Einziger Wermutstropfen: Die nach der Auflösung der Band ohne Sänger de la Rocha gegründete Band Prophets Of Rage hat simultan zum RATM-Comeback ihre Auflösung bekannt gegeben.