„Ich kann das nicht mehr“: In einem neuen Interview deutet der The-Cure-Frontmann Robert Smith mehr als nur vage an, dass das kommende Album seiner Band mit großer Wahrscheinlichkeit das letzte sein wird.
von Björn Springorum
Fans von The Cure haben es ja nicht immer leicht gehabt in letzter Zeit. Das neue Album (oder die neuen Alben) lässt auf sich warten, Live-Konzerte gab es ja allgemein nicht. Dann endlich Licht am Ende des Tunnels: Ein neuer Song von Robert Smith! Gut, es ist ein Duett mit dem Indie-Pop-Wunder Chvrches, aber dafür eine wirklich schöne Nummer, die schon Hoffnung machte, dass Smith jetzt wieder so langsam zu musikalischem Leben erwacht.
Zehn Jahre, destilliert in neue Songs
Doch statt weiterer offizieller News zum kommenden Output von The Cure dämpft der Goth-Grandseigneur jetzt jedwede Euphorie auf einen dritten oder vierten Frühling seiner Band. In einem neuen Interview mit der Sunday Times, in dem er gemeinsam mit Chvrches-Sängerin und Duett-Partnerin Lauren Mayberry befragt wurde, äußerte er sich jetzt auch zur Zukunft von The Cure. „Das neue Zeug von The Cure ist sehr emotional“, sagt er da. „Zehn Jahre meines Lebens, destilliert in ein paar richtig intensive Stunden.“ Dann fügt er an: „Und ich denke nicht, dass wir jemals wieder irgendetwas anderes machen können. Ich kann das einfach nicht mehr.“
Muss man erst mal sacken lassen. Aber immerhin: Smith spricht gleich von mehreren Stunden an neuer Musik. Gut möglich, dass er damit sowohl den offiziellen Nachfolger zum letzten The-Cure-Album 4:13 Dream (2008) als auch sein Soloalbum meint. „Ich muss zugeben, dass es mir schwerer denn je fiel, die richtigen Worte für ein Album zu finden“, fährt er fort. „Wir nahmen rund 20 Songs auf und ich konnte zu keiner Nummer die richtigen Lyrics finden. Ich bin so selbstkritisch geworden, dass ich mich die ganze Zeit nur fragte: ‚Wen soll das nur interessieren?‘“. 2020 war Robert Smith sogar soweit, eine reine Instrumental-Platte zu machen; davon ist er mittlerweile wieder abgekommen. Zum Glück. Kann man nur hoffen, dass er diese Songs endlich loslassen kann. Ein Chinese Democracy hat die Karriere von The Cure nicht verdient.
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