„Roger Waters und der Rest seiner Nazi-Kameraden“: Disturbed-Sänger kritisiert Pink-Floyd-Legende scharf
news07.06.19
Kurz vor dem Israel-Auftritt seiner Band fand Disturbed-Sänger David Draiman in drastische Worte gegen den bekennenden BDS-Unterstützer Roger Waters.
von Markus Brandstetter
Roger Waters ist bekannt für seine israelkritische Haltung. Waters rief in der Vergangenheit immer wieder zum Boykott gegenüber dem israelischen Staat auf, dem er eine Apartheidspolitik und ethnische Säuberung vorwirft. Für seine Unterstützung der BDS-Bewegung („Boycott, Divestment and Sanctions“) wurde der 75-Jährige in der Vergangenheit immer wieder heftig kritisiert. Besonders harte Worte kritisierte nun Disturbed-Sänger David Draiman seinen Musikerkollegen. Der Anlass: Der erste Israel-Auftritt der Band am 2. Juli.
David Draiman 2011. Foto: Kevin D. Soney [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]Interview im Vorfeld zu Israel-Konzert
In einem auf der Facebook-Seite „Bring Disturbed To Israel” veröffentlichten Interview erklärte Draiman, der selbst Jude ist, seine Haltung gegen Israel-Boykotten. „Ich bin ein großer Unterstützer von Israel und seinem Volk“, so Draiman. „Ganz egal, ob es nun Israel ist oder ein anderes Land: Ein ganzes Volk aufgrund der Handlungen seiner Regierung zu boykottieren ist absolut lächerlich. Damit erreicht man überhaupt nichts. Außerdem sehe ich nirgendwo Boykotte gegen Russland. Ich sehe keine Boykotte gegen jene Staaten, die einige der repressivsten, am meisten abgeschotteten Regime haben, die auf diesem Planeten existieren. Wo LGBTQ-Menschen und alle Arten von Minderheiten verfolgt werden […] Nur Israel kriegt diese Behandlung – und ich glaube, wir kennen alle den Grund dahinter. Es gibt für einen ganz speziellen Hass auf die jüdischen Menschen, der immer noch existiert”, so Draiman.
https://www.facebook.com/DisturbedIsrael/videos/2397237417180608/
„Waters und der Rest seiner Nazi-Kameraden”
Veränderung könne man nicht mit Absperrungen erreichen, argumentierte der Musiker – ehe er scharf gegen Waters schoss: „Die Vorstellung, dass Waters und der Rest seiner Nazi-Kameraden entscheiden, dass dies der beste Weg ist, fortzufahren und Veränderung zu erreichen, ist absoluter Irrsinn und totale Idiotie. Es ergibt überhaupt keinen Sinn. Das basiert nur auf dem Hass gegen eine Kultur, ein Volk und eine Gesellschaft, die seit jeher zu Unrecht dämonisiert werden“
Auch wenn die BDS-Bewegung immer wieder Prominente von einem Boykott zu überzeugen versucht – an Draiman sei niemand herangetreten, erklärte er: „Die BDS-Crew war smart genug, dass sie nicht einmal versucht haben, mich zu kontaktieren. Sie kennen meine Position ganz genau”.